Das Gefühl, das die Liebe töten kann
"Das ist wie Sprengstoff sammeln" - Expertin erklärt: Das macht Eifersucht so gefährlich
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Es beginnt meist mit einem kleinen Piksen im Herzen – die Eifersucht auf unseren Partner, unsere Freunde oder Kollegen. Jeder ist irgendwann einmal auf jemanden eifersüchtig, in den meisten Fällen verfliegt das Gefühl genauso schnell, wie es gekommen ist. Wie Eifersucht überhaupt entsteht, erklärt Ihnen RTL-Reporterin Olivia Coppius im Video.
Die psychologische Expertin und Familienberaterin Ruth Marquardt weiß außerdem, wie wir mit diesem kleinen Piksen im Herzen am besten umgehen – und wie wir es wieder los werden.
Expertin weiß: Eifersucht tötet die Liebe
Jeder von uns ist mal eifersüchtig. Neuste Studien zeigen, dass 98 Prozent aller Menschen schon mal Eifersucht verspürt haben, selbst neun Monate alte Babys können das Gefühl schon empfinden. Dabei kann Eifersucht uns sogar krank machen. „Wenn Menschen eifersüchtig sind, geht damit ein irrer innerer Stress einher“, erklärt Ruth Marquardt im RTL-Gespräch. Denn der Körper schütte in solchen Situationen Cortisol aus, ein Stresshormon, das uns unter anderem schlecht schlafen und Gewicht zunehmen lässt. „Vor allem tötet es aber die Liebe ab“, sagt sie.
Eifersucht: „Da geht sofort der innere Überlebensmechanismus an“
Doch wieso sind manche Menschen eifersüchtiger als andere? Das Stichwort lautet Verlustängste. Die Wurzeln dafür liegen laut Marquardt in unserer Kindheit. „Es ist wahnsinnig wichtig, dass wir als Babys schon eine sichere, verlässliche Bindung haben“, sagt sie. „Dass unsere Eltern uns auffangen, dass wir das Gefühl haben, wir sind geliebt, dass wir angenommen sind und einen Ansprechpartner haben.“ Kinder, die viel mit sich ausmachen müssen, die Stress zu Hause haben und sich abgelehnt fühlen, können nachher nicht gut aushalten, wenn der Partner mal was allein mache. „Da geht sofort der innere Überlebensmechanismus an“, erklärt die Expertin.
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Seien Sie ehrlich: Wie eifersüchtig sind Sie?
Wer eifersüchtig ist, sollte das aussprechen
„Wir dürfen eifersüchtig sein, die Frage ist nur, wie wir damit umgehen“, erklärt Marquardt. Die Frage laute: Fühle ich mich in der Partnerschaft und in mir selbst sicher und kann ich über das Gefühl sprechen? Denn über die Eifersucht zu sprechen, ist das A und O. „Wenn ich es anspreche, äußere ich meine Gefühle und setze mich damit auseinander. Alles andere ist wie Sprengstoff sammeln.“ Irgendwann raste man aus und dann sei der Verstand nicht mehr vorn.
Lese-Tipp: Chronische Eifersucht in der Beziehung? DAS hilft!
Trotzdem ist Eifersucht laut der Familienberaterin nicht per se toxisch. Das passiere erst, wenn eine Person immer recht haben wolle und sage: „Ich habe das Recht, dich zu kontrollieren.“ „Vorschreiben wollen, was man zu tun hat, mit wem man weggeht und wann man zurück zu sein hat, – das halte ich nicht für förderlich für eine gute Beziehung“, so Marquardt. (jbü)