Tat schockiert die USA

Moderatorin (32) sagt live "F**k the Police" und fährt Polizisten tot

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1 Stunde und 51 Minuten dauert der Livestream von Jessica Beauvais.
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1 Stunde und 51 Minuten dauert der Livestream von Jessica Beauvais, den sie am Montag auf ihrem Facebook-Account veröffentlicht hatte. Im Video trinkt sie Schnaps und Wein, wettert gegen den Ex-Polizisten Derek Chauvin, der wegen Mordes an George Floyd verurteilt wurde und ruft „F**k the Police“ ins Mikro. Wenige Stunden später fährt die 32-Jährige mit einem Auto einen Polizisten tot.

New Yorker Streifenpolizisten Anastasios Tsakos auf der Straße tödlich angefahren

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Anastasios Tsakos erlag seinen Verletzungen im Krankenhaus.
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Die Amateur-Moderatorin aus New York City hetzte knapp zwei Stunden live in ihrer eigenen Podcast-Show mit dem Titel „Face The Reality“ gegen die US-amerikanische Polizei. Sie habe während der Sendung unter anderem Wein und Wodka aus einem Plastikbecher getrunken und Marihuana geraucht, wie sie der Polizei gestand, schreibt der US-Sender „CBS“. Mehrfach habe sie voller Wut „F**k the Police“ vor laufender Kamera lautstark gerufen.

Wenige Stunden später überfährt sie den New Yorker Streifenpolizisten Anastasios Tsakos. Der Vater von zwei kleinen Kindern stand zur Tatzeit auf der Straße, neben seinem Streifenwagen und regelte den Verkehr auf dem Long Island Expressway. Gegen 2 Uhr nachts raste Beauvais in einem schwarzen VW mit Vollgas auf Tsakos zu und überfuhr ihn, wie die Polizei mitteilte. Zuvor warnte er seinen Partner, der noch zur Seite springen und sich retten konnte, schreibt „CBS“. Tsakos wurde mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht und verstarb kurz nach seiner Ankunft.

Beauvais habe zunächst Fahrerflucht begangen, sie wurde jedoch eine halbe Stunde später als Fahrerin des Wagens identifiziert und festgenommen.

"Es tut mir leid, dass ich ihn überfahren habe"

Unter Tränen habe sich die 32-Jährige am Dienstag entschuldigt, als sie in Handschellen aus dem Gerichtssaal geführt wurde, wo unter anderem Anklage wegen Totschlags gegen die Frau erhoben wurde. „Es tut mir leid“, sagte sie den wartenden Journalisten. „Es tut mir leid, dass ich ihn überfahren habe und er jetzt tot ist.“ Was sie vor der Tat gemacht habe, wurde sie von Reportern gefragt. „Ich kam aus dem Studio“, sagte sie, „ich habe einen Podcast gemacht.“ Bei einer Verurteilung drohen ihr bis zu 15 Jahre Haft.

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Angespannte Stimmung in den Vereinigten Staaten

In den vergangenen Wochen war die Stimmung in den USA sehr angespannt. Der Grund: Ex-Polizisten Derek Chauvin war am vergangenen Dienstag im Prozess nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd schuldig gesprochen worden. Der 46 Jahre alte Floyd war vor einem Jahr bei einer Festnahme ums Leben gekommen. Videos dokumentierten, wie Polizisten den unbewaffneten Mann zu Boden drückten. Chauvin presste dabei sein Knie gut neun Minuten lang auf Floyds Hals, während dieser flehte, ihn atmen zu lassen. Die Beamten hatten ihn wegen des Verdachts festgenommen, mit einem falschen 20-Dollar-Schein bezahlt zu haben.

Floyds Tod hatte in den USA zu Massenprotesten gegen Rassismus und Polizeigewalt geführt. Auch in vielen anderen Ländern, darunter auch in Deutschland, gab es Demonstrationen gegen Rassismus - oft verbunden mit dem Motto "Black Lives Matter". Die Stadt Minneapolis zahlt der Familie von George Floyd 27 Millionen Dollar Schmerzensgeld.