30 verschiedene Test ausprobiert
Medizinisches Rätsel: Bei Eva (15) ist der Corona-Schnelltest seit neun Monaten positiv
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Stäbchen zwei bis drei Zentimeter in Nase einführen, drehen, in Flüssigkeit tunken, 15 Minuten warten und dann hoffen, dass nur eine rosa Linie auf dem Schnelltest erscheint. In dieser Situation hat sich wahrscheinlich jeder schon mal wiedergefunden. Doch für die 15-jährige Eva Wallrabenstein wird diese Prozedur zur Odyssee. Denn immer, wenn sie einen Schnelltest macht, ist dieser positiv – alle PCR-Tests jedoch negativ! Ein Mediziner der medizinischen Hochschule Hannover (MHH) versucht das medizinische Rätsel zu lösen – im Video.
Die Dauerschleife: Schnelltest positiv, PCR-Test negativ
Am 13. April 2021 führt Eva ihren allerersten Schnelltest in der Schule durch. Kurz danach ruft sie ihre Mutter an: „Mama der Schnelltest ist positiv, du musst mich abholen kommen“, hat Eva am Telefon gesagt, erinnert sich Christina W. Und dann beginnt der Teufelskreis: Eva macht einen PCR-Test und begibt sich bis zum Ergebnis in Quarantäne. Drei Tage später erfährt sie, dass sie keine Viruslast in sich trägt. Am nächsten Tag geht sie wieder zur Schule und führt am Morgen einen Schnelltest durch. Das Ergebnis positiv. „Das war extrem nervig für mich, belastend. Ich konnte ja nichts machen“, erzählt die 15-jährige Schülerin. Wochenlang immer wieder das Gleiche – die Familie probierte sogar 30 verschieden Schnelltests aus, aber alle bleiben positiv.
Mutter: "Uns hat am Anfang keiner geglaubt"
Weder das Gesundheitsamt noch Ärzte wissen, was los ist. Keiner glaubt der Teenagerin: „Ich musste bei denen mehrere Test machen, weil die sehen wollten, ob das so ist“. Evas Mutter fügt hinzu: „Wir wurden belehrt, dass es falsch-positive Tests geben könnte, dass wir den Test vielleicht falsch machen etc. Uns hat am Anfang keiner geglaubt“. Seit mittlerweile neun Monaten begibt sich die Schülerin immer wieder in Quarantäne, verpasst dadurch viel Schulunterricht und kann nichts mehr mit ihren Freunden unternehmen. Denn Teilhabe am öffentlichen Leben geht nur mit Schnelltest oder Booster-Impfung. „Ich dachte das endet nie, weil keiner eine Antwort gefunden hat und ich wusste selber nicht mehr weiter.“ Mittlerweile hat zumindest die Schule Eva von der Testpflicht befreit.
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Corona-Impfung rettet Eva aus der Dauer-Quarantäne
Eva lässt sich schließlich impfen. Doch von ihrer gewonnen Freiheit hat sie nicht lange was: Die Landesregierung führt die 2G-Plus-Regel ein. „Ich dachte, das kann nicht sein, jetzt geht das wieder von vorne los!“, beschreibt die 46-jährige Mutter ihre Gefühlswelt. Eva lässt sich daraufhin boostern. „Jetzt haben wir Ruhe bis 2G-Plus-Plus-mit Sternchen kommt“, so die Mama schmunzelnd. (sju/kho)