Geimpft oder Genesen reicht nicht mehr aus!
2G-Plus in Niedersachsen: Diese Regeln gelten ab Mittwoch

Am Mittwoch greift in weiten Teilen Niedersachsens die Corona-Warnstufe 2. Damit gilt dann die 2G-Plus-Regel: Wer vollständig gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Infektion genesen ist, benötigt an vielen Orten zusätzlich einen negativen Corona-Test.
Restaurants und Weihnachtsmärkte: Hier gilt 2G-Plus
Das gilt laut Landesregierung etwa für Innenbereiche in Restaurants, Veranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen im Innenraum, Hotels oder körpernahe Dienstleistungen, also etwa Friseure oder Kosmetikstudios, und Weihnachtsmärkte. Die Regel gilt auch für private Treffen, sofern mehr als 15 Menschen drinnen zusammenkommen.
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren müssen sich in der Regel nicht zusätzlich testen, weil sie das in der Schule bereits oft machen.
Ein Selbsttest reicht nicht aus

Die Corona-Schnelltests sind kostenlos. Laut Gesundheitsministerium gibt es bundesweit keine Begrenzung auf die Anzahl der Tests. Menschen können sich bei Bedarf also jeden Tag testen lassen.
Das negative Ergebnis bei einem Corona-Schnelltest darf maximal 24 Stunden alt sein, bei einem PCR-Test maximal 48 Stunden. PCR-Tests müssen jedoch vielfach selbst bezahlt werden. Einen Test zu Hause selbst machen und mitbringen, reicht nicht aus.
2-G-Plus nicht flächendeckend

Die 2G-Plus-Regelung tritt überall dort in Kraft, wo der Hospitalisierungswert den fünften Werktag in Folge über 6 und die Inzidenz bei mehr als 100 liegt. In wenigen Landkreisen im Bundesland sind diese Werte noch nicht erreicht. Das sind laut Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) der Heidekreis, der Landkreis Holzminden sowie die beiden Städte Osnabrück und Wilhelmshaven. Die Stadt Osnabrück verhängt trotzdem schärfere Maßnahmen, der Heidekreis bleibt in Warnstufe 1.
Kommt bald Warnstufe 3?

Nach der greifenden Corona-Warnstufe 2 könnte es nach Einschätzung von Gesundheitsministerin Daniela Behrens möglicherweise bald auch zur zusätzlich verschärften Warnstufe 3 kommen. Wann genau dies geschehen würde, sei derzeit angesichts der Infektionsdynamik aber schwer zu sagen, erklärte die SPD-Politikerin am Dienstag.
In der Warnstufe 3 sollen laut Behrens Veranstaltungen mit mehr als 5000 Menschen im Außenbereich sowie 2500 Menschen im Innenbereich untersagt werden. Dann halte es die Landesregierung ebenfalls für geboten, Weihnachtsmärkte nicht mehr zuzulassen. „Diskotheken und Bars würden wir in der Warnstufe 3 schließen“, sagte Behrens. Kontaktbeschränkungen für nicht geimpfte Menschen sollen dann ebenfalls folgen.
Pistorius: "Die Zeit der Mahnung ist vorbei"
Innenminister Boris Pistorius stellte am Dienstag klar, dass es zu schärferen Kontrollen im Land kommen werde. „Wir werden kontrollieren, wir werden buchstäblich ausschwärmen, wir werden alles einsetzten, was uns zur Verfügung steht“, so der SPD-Politiker. „Die Zeit der Mahnung und Ermahnung ist vorbei, jetzt drohen Bußgelder und die sind durchaus beachtlich.“
Die Landesregierung arbeitet gerade an einem neuen Bußgeldkatalog. Je nach Verstoß könnten Bußgelder von 50 bis 20.000 Euro verhängt werden. Wer sich nicht an die Maskenpflicht hält, muss dem Entwurf zufolge mit einem Bußgeld von 100 bis 150 Euro rechnen. Gastronomen, die Kunden ohne Testnachweis bedienen, drohen je nach Betriebsgröße 4.000 bis 20.000 Euro Strafen. Gäste ohne Test müssen demnach demnach bis zu 350 Euro zahlen.
Niedersachsen nimmt bis zu 45 weitere Covid-Patienten auf
Die niedersächsischen Krankenhäuser sollen wegen der dramatischen Corona-Lage im Süden und Osten Deutschlands weitere Behandlungskapazitäten für verlegte Covid-Kranke in Reserve halten und nicht unbedingt nötige Eingriffe möglichst verschieben. Diese Regelung wird laut Behrens Teil der neuen Corona-Verordnung, die am Mittwoch in Kraft trete.
Bis zu 45 weitere Covid-Patienten sollen laut Innenminister Boris Pistorius (SPD) in den kommenden Tagen in den norddeutschen Bundesländern aufgenommen werden; Niedersachsen koordiniert dies. Die Aufnahmen sind notwendig, da die Gesundheitssysteme mehrerer Bundesländer wegen der Corona-Lage überlastet sind und Menschen dort nicht mehr oder begrenzt aufgenommen werden können. Aus welchen Bundesländern diese Menschen kommen, war zunächst nicht bekannt. (dpa/lzi)