Gewaltsamer Tod im sächsischen Werdau

Sind Mutter und Sohn schon länger tot? Nachbarin: Seit einer Woche kein Lebenszeichen

Am Dienstagabend wurden im sächsischen Werdau im Landkreis Zwickau die Leichen einer 43-jährigen Frau und ihres drei Jahre altes Kind gefunden. Der 31-jährigen Ehemann steht unter dringendem Verdacht, die beiden getötet zu haben. Weil er als nicht haftfähig gilt, wurde er inzwischen in einer Psychiatrie untergebracht. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, dass der Mann nicht vernehmungsfähig gewesen sei, weil er unter Drogen gestanden haben. Ermittelt werde wegen zweifachen Mordes. Eine Nachbarin sagt gegenüber RTL, es hätte schon seit einer Woche kein Lebenszeichen von der Frau und dem Kind mehr gegeben.

Tatverdächtiger
Der 31 Jahre alte Tatverdächtige wird in einem Rettungswagen versorgt.
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Mutmaßlicher Mord in Werdau: Das sagen Nachbarn über die Familie

Der Tatverdächtige ist den Behörden wegen Drogen- und Gewaltdelikten bekannt. Das hat die Polizei gegenüber RTL bestätigt. Die Beamten fanden die Leichen in einem Mehrfamilienhaus, in dem drei Parteien wohnen. Die Familie soll erst vor zwei Monaten dort eingezogen sein. Von Streitigkeiten habe sie nie etwas mitbekommen, erzählt eine Nachbarin gegenüber RTL. Die Frau möchte namentlich nicht genannt werden, sagt aber, sie habe sich gewundert, dass sie seit einer Woche nichts mehr von der 43-Jährigen und ihrem dreijährigen Sohn gehört habe.

Das Kind habe sie sonst regelmäßig in der Wohnung trampeln hören. Auch der Kinderwagen im Treppenhaus sei seit einer Woche nicht mehr bewegt worden. Ob die Leichen möglicherweise schon länger in der Wohnung gelegen haben könnten, bestätigte die Polizei bisher nicht.

Werdau (Sachsen): Todesursache und Motiv noch unklar

Hier werden die Leichen der getöteten Mutter und ihres Kindes abtransportiert.
Hier werden die Leichen der getöteten Mutter und ihres Kindes abtransportiert.
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Nach Angaben der Nachbarin sollen die Frau und der 31-jährige Tatverdächtige erst vor einem Monat geheiratet haben. Laut Polizei hat die Frau vier weitere Kinder, die aber in Pflegefamilien leben.

Der Mann sei in der Nacht auf Mittwoch in der Notaufnahme eines Zwickauer Krankenhauses erschienen und habe sich zunächst aggressiv verhalten, teilte die Polizei mit. Anschließend habe er den Beamten gesagt, er habe seiner Frau und seinem Kind "etwas angetan". Kurz darauf fanden Ermittler die Leichen in der Wohnung. (sbl)