Viele Sportler unter eingestürzten Gebäuden verschüttet

Erdbeben in der Türkei: Verzweifelter Hilferuf von türkischem Ex-Nationalkeeper Demirel

February 6, 2023, Hatay, Türkiye: Collapsed buildings at Cay district of Iskenderun city in Hatay, south of Turkey. A powerful earthquake has hit a wide area in eastern and south-eastern Turkey, near the Syrian border, killing more than 2000 people and trapping many others. (Credit Image: © Efekan Akyuz/Depo Photos via ZUMA Press Wire) / action press
Hunderte Tote nach Erdbeben in der Türkei
ZEUS/ ap, action press, ActionPress

Es sind verzweifelte Hilferufe, die die Menschen aus den Erdbebengebiet in der Türkei über die Soziale Medien in die Welt schicken - auch Sportler. So berichtet etwa Taha Akgül (32), Olympiasieger im Ringen bei den Spielen 2016, auf Twitter von bis zu 40 Vereinskameraden, die verschüttet sind. Und der ehemalige türkische Fußballnational-Keeper Volkan Demirel flehte in einem bewegenden Instagram-Live um Hilfe für die Menschen in den betroffenen Regionen.

Ex-Nationalkeeper Demirel: Bitte! Helft! Helft, egal wie.

Mit Tränen erstickter Stimme spricht der aktuell in Antakya, Provinz Hatay, als Trainer arbeitende Demirel (40) in die Kamera: „Bitte! Helft! Helft, egal wie. Schickt, was immer ihr könnt. Bitte! Ich bitte Euch! Bitte helft! Es geht nicht nur um Hatay, es geht auch um die Nachbarprovinzen. Bitte! Bitte! Um Allahs Wille. Wir können den Menschen nicht helfen. Mit unseren eigenen Mitteln können wir nichts ausrichten. Die Leute hier leiden so sehr.“

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Auch Demirels Ehefrau Zeynep postete einen Videobotschaft auf Instagram: „Hallo, die Situation ist sehr schlimm. Einige unserer Freunde wurden aus den Trümmern gerettet. Aber wir haben immer noch viele Freunde und Bekannte, die unter den Trümmern liegen. Hatay ist in einem sehr schlimmen Zustand. Es gibt nicht genügend Rettungskräfte, es gibt nicht genügend Helfer. Wir brauchen hier sofort dringend Hilfe, es ist alles sehr schlimm. Bitte tut etwas!“

Volleyball-Team in Sporthalle von Beben überrascht

In der Sporthalle von Antakya sollen unter anderem 14 Volleyball-Spielerinnen des Erstliga-Teams Hatay Büyükşehir Belediyespor verschüttet worden sein. Es gäbe keinen Kontakt zu ihnen, wie unter anderem Eneshan Can, Volleyballspieler bei Alanya Belediyespo auf Twitter postete.

Aus der rund 175 km nördlich von Antakya gelegen Stadt Kahramanmaraş meldete sich Ring-Olympiasieger Taha Akgül ebenfalls auf Twitter mit einem Hilferuf: „Das Gebäude, in dem der Kahramanmaraş Ringer Klub untergebracht war, wurde ebenfalls zerstört. 30 bis 40 unserer Sportler sind unter den Trümmern. Bitte lasst uns zu unserem Klub gehen, um unseren Brüdern und Schwestern zu helfen.“

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Schon mehr als 1.700 Tote allein in der Türkei

Auch mehrere Spieler der Zweiliga-Volleyballmannschaft der Herren von Malatya Büyükşehir Belediyespor soll verschüttet worden sein. Das berichten mehrere türkische Nachrichtenportale. Drei Spieler sollen demnach inzwischen geborgen worden sein.

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Am Montagmorgen hatte ein schweres Erdbeben die Südosttürkei und den Norden von Syrien erschüttert. Der türkische Katastrophendienst Afad gab die Stärke mit 7,7 an. Im Laufe des Tages ereignete sich in der Region dann ein zweites Beben mit der Stärke 7,5. Tausende Gebäude stürzten ein, ganze Straßenzüge sind verwüstet und manche Orte dem Erdboden gleich. In der Türkei stieg die Zahl der Toten auf mehr als 2.300, wie die Katastrophenschutzbehörde Afad meldete. Und noch immer liegen viele Menschen unter den Trümmern – bei Minusgraden und teilweise Schneefall. (wwi)