Bestandteile könnten Krebs erregenEnthaarungscremes im Test: Marken-Liebling schmiert ab

naked African-American young woman sitting on bed sheet, removing cream from her legs with body hair
Vor allem günstige Haarentfernungscremes punkten im Test

Nicht alle kommen mit der beliebtesten Methode, Körperhaare zu entfernen, zurecht: dem Nassrasieren. Eine Alternative können da Enthaarungscremes sein, die auf chemischer Basis arbeiten. Allerdings enthalten einige der Produkte problematische Inhaltsstoffe, wie der Test von Öko-Test zeigt. Von insgesamt 17 getesteten Cremes erhielten nur fünf die Gesamtnote "gut". Überraschend ist, dass sich unter den Verlierern im Test auch ein sehr bekannter Markenklassiker befindet.

Produkte von Veet sind große Testverlierer

Ausgerechnet die beliebte und bekannte Marke Veet erhielt für zwei Produkte von den Testern das vernichtende Urteil "ungenügend". Dafür gab es gleich mehrere Gründe: In drei Enthaarungscremes wurden Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) gefunden, in denen sich krebserregende Bestandteile befinden können. Das betrifft die Produkte Veet Men Haarentfernungscreme Oberkörper & Beine und die Veet Pure Haarentfernungscreme Körper & Beine. Auch die Andmetics Enthaarungscreme war von MOAH belastet.

Der problematische Duftstoff Cashmeran war ebenfalls mitverantwortlich für das schlechte Testergebnis bei einem Veet-Produkt. Er reichert sich, ebenso wie die polyzyklische Moschusverbindung Tonalid, im menschlichen Fettgewebe an. Dieses wurde in der SNÄ Epil Enthaarungscreme Sensitiv nachgewiesen. Bei Tonalid besteht außerdem der Verdacht einer Beeinträchtigung des Hormonsystems.

Aber auch Polyethylenglykole sowie deren Abkömmlinge (PEG/PEG-Derivate) sind laut Öko-Test problematisch. Diese wurden in sechs Enthaarungscremes nachgewiesen. Dazu kommen weitere Kunststoffverbindungen, die sich unter anderem ebenso in den Veet-Produkten und in der Isana Dusch Enthaarungscreme finden lassen. Der Kunststoff gelangt beim Abspülen der Enthaarungscreme ins Abwasser, was eindeutig umweltschädlich ist. Auch die oftmals nicht recycelbaren Verpackungen vieler Produkte bewerten die Tester kritisch.

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Im Video: Wie gut sind Produkt-Zwillinge aus der Drogerie?

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So günstig sind die Testsieger

Vier der fünf Testsieger mit dem Gesamturteil „gut“ kosten unter 2,25 Euro (Preis pro 150 ml). Besonders bei zwei Enthaarungscremes ist die Ersparnis dabei besonders hoch. Es handelt sich um die Bevola Enthaarungscreme Körper für 1,38 Euro und die Elkos Body Enthaarungscreme für 1,39 Euro.

Grundsätzlich sind auch "gute" Enthaarungscremes allerdings nicht ganz ohne Bedenken anzuwenden. Denn alle Produkte wirken mit Salzen der Thioglykolsäure (Thioglykolat), welche die Hornschicht der Haare auflöst. So lassen sich die Härchen nach der Einwirkzeit abschaben. Allerdings kann das vor allem bei empfindlicher Haut zu Hautirritationen führen und dem Test-Team zufolge die Haut generell sensibilisieren. Das erklärt, warum kein Produkt im Test die Note "sehr gut" erhalten hat. Es gab nämlich für den Einsatz von Thioglykolat prinzipiell einen Notenabzug.

Um das Risiko bei der Anwendung von Enthaarungscremes für solche Nebenwirkungen zu minimieren, empfiehlt es sich, die Produkte nicht zu häufig anzuwenden. Menschen mit sehr sensibler Haut sollten lieber beim Rasieren bleiben. (imi/rka)

Den kompletten Testbericht finden Sie hier.