2.400-Einwohner-Gemeinde Ellerstadt unter Schock

Mann tötet Vater und rast auf Flucht Radfahrerin tot – Nachbar bricht in Tränen aus

News Bilder des Tages Schrecklicher Vorfall in Mannheim: Mann 36 tötet zuerst seinen Vater und fährt anschließend auf der Flucht mit seinem Auto in Gruppe Radfahrer - eine Fahrradfahrerin 71 wird getötet, vier weitere Radfahrer schwer verletzt - Täter flüchtet anschl Schrecklicher Vorfall am Sonntagabend gegen 18 Uhr welcher sich zunächst in Ellerstadt/Rheinland-Pfalz und anschließend in Mannheim abspielte. Nach derzeitigem Ermittlungsstand soll ein 36-Jähriger seinen 69-jährigen Vater getötet haben. Anschließend flüchtete der Täter noch vor Eintreffen der Polizeikräfte mit einem Pkw. In der Folge kollidierte der 36-Jährige im Verlauf der Rhenaniastraße in Mannheim mit insgesamt vier Fahrradfahrern. Hierbei erlitt eine 71-jährige Fahrradfah Copyright: xEinsatz-Report24x/xMarvinxRiessx
Der 36-Jährige soll zuerst seinen Vater getötet und auf der Flucht eine Radfahrerin tödlich verletzt haben.
www.imago-images.de, IMAGO/Einsatz-Report24, IMAGO/Marvin Riess
von Sebastian Stöckmann und Felix Balß

Ein psychisch kranker Mann (36) tötet in Ellerstadt (Rheinland-Pfalz) seinen Vater (69) und rast mit dem Auto davon. Auf der Flucht rammt er in Mannheim vier Radfahrer – offenbar mit Absicht. Eine 71-Jährige stirbt vor Ort, drei weitere Radfahrer werden zum Teil schwer verletzt. Die Nachbarn des getöteten 69-Jährigen können nicht fassen, was in ihrer 2.400-Einwohner-Gemeinde passiert ist.

Familie war in Ellerstadt offenbar beliebt

12.06.2022, Baden-Württemberg, Mannheim: Rettungskräfte und Polizei sind an einem Tatort auf der Rhenaniastraße im Einsatz. Ein flüchtiger Mann, der zuvor seinen Vater getötet haben soll, hat in Mannheim vier Fahrradfahrer mit einem Auto angefahren. Eine 71-jährige Radfahrerin wurde dabei tödlich verletzt. Drei weitere Menschen wurden schwer verletzt und kamen in Krankenhäuser, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Sonntagabend berichteten. «Durch Polizeikräfte konnte der Mann, welcher sich vermutlich in einem psychischen Ausnahmezustand befand, schließlich festgenommen werden», berichteten die Ermittler. Foto: René Priebe/PR-Video/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
In Mannheim rammte der 36-Jährige über eine Strecke von eineinhalb Kilometern vier Radfahrer.
hjb, dpa, René Priebe

"Sie waren immer hilfsbereit", sagt ein Mann zu RTL-Reporter Felix Balß. Er spricht über die Familie, in der sich am Sonntagabend ein Drama abgespielt hat, über das auch die Polizei noch rätselt. Mehr kann der Nachbar nicht erzählen: Als er weiterspricht, bricht er in Tränen aus und muss das Interview abbrechen.

Die Familie war in der Nachbarschaft offenbar beliebt; niemand berichtet dem RTL-Reporter etwas Schlechtes über sie. Doch viele Details aus dem Familienleben können oder wollen die Ellerstädter nicht nennen. Erst recht nicht über den tatverdächtigen Sohn, der nach Informationen der "Bild" noch bei seinen Eltern gelebt hat: Der 36-Jährige scheint zu den anderen Anwohnern nicht viel Kontakt gehabt zu haben.

69-Jährier von Sohn getötet: Nachbarn "vollkommen verstört"

"Sehr nette Leute, Freunde von uns. Wir haben immer zusammen gefeiert", sagt ein anderer Nachbar über die Familie. "Wir sind vollkommen verstört, warum so etwas passiert ist." Ein weiterer Mann erzählt über den 69-Jährigen, er sei "immer freundlich" gewesen. "Er hat mit den Kindern Fußball gespielt und ist mit dem Hund spazieren gegangen."

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Psychisch kranker Mann rammt in Mannheim vier Radfahrer

Die Behörden gehen davon aus, dass 36-Jährige die Taten einem psychischen Ausnahmezustand verübt hat. Er befand sich wegen seiner Erkrankung in ärztlicher Behandlung und war bis vor etwa einer Woche in einer Klinik stationär untergebracht.

Nach ersten Erkenntnissen stellt sich der Tatablauf für die Ermittler wie folgt dar: Der 36-Jährige tötet am Sonntag kurz vor 18 Uhr seinen Vater und flieht mit dem Auto seiner Mutter Richtung Mannheim. Rund eine halbe Stunde später rammt er dort über eine Strecke von eineinhalb Kilometern die Radfahrer, fährt mit dem beschädigten Wagen noch etwas weiter und steigt aus. Die Polizei fahndet zu diesem Zeitpunkt bereits nach ihm.

Mannheim: Zeuge sah 36-Jährigen in den Rhein springen

Ein Zeuge beobachtet, wie der Mann einen Teil seiner Kleider ablegt und in den Rhein springt. Ein Polizeihubschrauber sucht den 36-Jährigen; schließlich ziehen ihn Beamte der Wasserschutzpolizei aus dem Fluss. Er kommt ins Krankenhaus – zu seinem Gesundheitszustand machen die Behörden zunächst keine Angaben.

Laut Polizei gibt keine Hinweise auf eine politisch motivierte Tat; der 36-Jährige ist nicht polizeibekannt. Vermutlich habe er die Radfahrer absichtlich gerammt. Einer der Verletzten sei in der Nacht zum Montag aus der Klinik entlassen worden.

Eine 20-köpfige Ermittlungsgruppe der Polizei Mannheim soll mehr über die Hintergründe herausfinden. Man strebe an, den 36-Jährigen in eine psychiatrische Klinik einzuweisen, erklärten die Ermittler.