Kommt jetzt die Wende?

Ein „Golden Girl“ für eine glänzende Zukunft: DFB setzt auf Künzer

ARCHIV - 12.10.2003, USA, Carson: Die Deutschen Birgit Prinz (l) und Nia Künzer, die den Weltmeisterschafts-Pokal in den Händen hält, umarmen sich auf der Ehrenrunde. Künzer wird beim Deutschen Fußball-Bund Direktorin für den Frauenfußball. Die 43 Jahre alte Weltmeisterin von 2003 tritt das neu geschaffene Amt am 1. Januar an, teilte der DFB am Donnerstag mit. Foto: picture alliance / dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ex-Weltmeisterin Künzer wird DFB-Direktorin.
au hak jai, dpa, epa Jack Smith

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Nia Künzer wird DFB-Sportdirektorin.
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Ex-Nationalspielerin soll es richten

Einst erzielte Nia Künzer das Golden Goal zum Weltmeister-Titel – jetzt soll sie den deutschen Frauenfußball nach dem WM-Debakel von Australien voranbringen. Die Ex-Nationalspielerin aus Wetzlar tritt am 1. Januar den neuen Posten der Sportdirektorin für die Frauen beim DFB an. „Vor uns liegen große Herausforderungen. Es ist elementar für die Entwicklung in allen Bereichen, dass wir in die Erfolgsspur zurückkehren und auch wieder Titel gewinnen“, sagte die 43-Jährige in einer Verbandsmitteilung vom Donnerstag.

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Das Frauen-Nationalteam bekommt damit wie schon länger gefordert eine eigene Verantwortungs-Person wie Rudi Völler bei der deutschen Männer-Nationalmannschaft. Aufsichtsrat und der Gesellschafterversammlung des Deutschen Fußball-Bundes haben sich einstimmig für Künzer entschieden. „Ihr kritischer Blick, die Fähigkeit, auch andere Perspektiven einzubringen, ihre hohe soziale Kompetenz und ihr profundes Fußballwissen werden uns in diesem für den DFB hochpriorisierten Bereich voranbringen“, sagte Verbandspräsident Bernd Neuendorf.

Künzer soll Hrubesch-Zukunft klären

Künzers Verantwortung umfassen das Frauen-Nationalteam, das mit dem Vorrunden-Aus bei der WM im Sommer ein Debakel erlitten hatte und zuletzt beim 0:0 in Wales schwächelte, sowie die U20-Auswahl. Zudem wird die 34-malige Nationalspielerin des 1. FFC Frankfurt mit die Nachfolge für Interimsbundestrainer Horst Hrubesch klären. Der 72-Jährige betreut das Nationalteam wohl maximal bis zum Sommer kommenden Jahres – wenn die DFB-Frauen beim Nations-League-Finalturnier im Februar die Olympia-Qualifikation für Paris 2024 schaffen.

Hrubesch war nach einer Hängepartie um die lange erkrankte Martina Voss-Tecklenburg eingesprungen, deren Vertrag der Verband inzwischen aufgelöst hat.

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Als Spielerin feierte Künzer 2003 ihren größten Erfolg. Im WM-Finale von Carson (USA) erzielte sie gegen Schweden per Kopf das Golden Goal zum 2:1. Die zweifache Mutter und Pädagogin arbeitete zuletzt als ARD-Expertin und als Dezernatsleiterin für den Bereich Integration, Sozialbetreuung und Ehrenamt im Regierungspräsidium Gießen. „Sie ist eine starke Persönlichkeit, verfügt über ein umfassendes Netzwerk und war immer nah dran am Frauenfußball“, bekräftigte Neuendorf.

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was ist mit Joti Chatzialexiou?

Künzer hatte schon Ende September im dpa-Gespräch den Verband aufgefordert: „Es ist ganz entscheidend, dass jetzt nicht nur die Olympischen Spiele im Fokus stehen, sondern strategische Entscheidungen auf dem Weg zur EM 2025 in der Schweiz getroffen werden. Das muss jetzt zeitnah angegangen werden.“

Unberücksichtigt bei der Vergabe des DFB-Direktorenpostens blieb wie erwartet Joti Chatzialexiou. Der Sportliche Leiter Nationalmannschaften gehörte zu den Verantwortlichen der Frauen-Auswahl bei der EM 2022, als die deutschen Frauen erst im Finale Gastgeber England unterlagen, sowie beim WM-Vorrunden-Aus 2023. Er hat auch durch die Krisen der männlichen U21- und A-Nationalmannschaft keine große Lobby mehr im Verband. (dpa/sid/jma)