"Es gab Sprechchöre, wie im Fußballstadion"Er ignorierte das "Layla"-Verbot: Jetzt spricht der Düsseldorfer Kirmes-DJ
Trotz eines ausdrücklichen Verbots hat der DJ des Festzelts der St. Sebastianus-Schützen bei der Eröffnung der Düsseldorfer Kirmes das umstrittene Lied „Layla“ gespielt. Mit der großen Resonanz auf diese Aktion hat er nicht gerechnet, berichtet DJ Marc Pesch im RTL.-Interview.
"Da kann sich eine Frau im Düsseldorfer Rathaus in ihrer Amtsstube viel ausdenken..."
RTL.de: "Warum war Layla gestern Abend nicht zu verhindern?"
Marc Pesch: Ich war gebucht für eine Jugendveranstaltung. Grade in dieser Altersgruppe wird so etwas stark gehört. Ist doch klar, dass sie erwarten, dass das gespielt wird.
Hat das Publikum "Layla" gefordert?
Es gab Sprechchöre, wie im Fußballstadion.
Hatten Sie damit gerechnet?
Es war abzusehen. Da kann sich eine Frau im Düsseldorfer Rathaus in ihrer Amtsstube viel ausdenken, in der Praxis sieht es nun mal anders aus.
Das äußert sich wie?
Da stehen 2.000 Leute, die feiern wollen. Zwischen dem Anspruch aus dem Rathaus und den Menschen vor der Bühne muss man einen Kompromiss finden. Ich denke, das haben wir gestern ganz gut hingekriegt.
Anm. der Redaktion: Marc Pesch spielte eine Instrumentalversion des Liedes, den Gesang übernahm nach wenigen Sekunden das Publikum.
"95 Prozent der Leute machen sich keine Gedanken darüber, was sie da grade singen"

War die Veranstaltung etwas Besonderes für Sie?
In gewisser Weise schon. Zum einen, weil über das Lied in den vergangenen Tagen viel gesprochen wurde. Und man darf nicht vergessen, dass das Fest erstmals seit 2019 wieder stattfand. Da hat sich einiges angestaut, die Menschen wollen wieder feiern! Grade junge Leute.
Ohne über Liedtexte nachzudenken?
So ist es. Meiner Meinung nach machen sich 95 Prozent der Leute keine Gedanken darüber, was sie da singen. Der Text ist einfach, die Melodie ist eingängig, mehr braucht so ein Partysong doch nicht.
Denkt der DJ über den Text nach?
Der DJ ist Dienstleister für sein Publikum. Man muss sehen, wie man in der Praxis damit umgeht, unabhängig davon, was sich andere Leute in der Theorie überlegt haben. Die große Mehrheit will das Lied hören. Ich glaube nicht, dass diejenigen, die das verbieten wollen, auch nur einen adäquaten Teil der Bevölkerung vertreten.
"Geile Party, Marc – nächstes Jahr wieder!“
Hätten Sie mit der großen Resonanz auf Ihre Aktion gerechnet?
Im Leben nicht! Aber aus meiner Sicht ist sie sehr positiv ausgefallen, ich habe viel Zustimmung erhalten.
Auch von der Stadt Düsseldorf und dem Veranstalter?
Die Schützengesellschaft hat mich angerufen und gesagt: "Geile Party, Marc – nächstes Jahr wieder!“
Was denken Sie selbst über den ganzen Wirbel, den Layla ausgelöst hat?
Man könnte fast meinen, dass wir in Deutschland keine anderen Probleme haben. Anscheinend geht es uns also gut.
Vielen Dank für das Gespräch! (uvo)
































