Neue Taktik des ukrainischen Militärs
Mit Drohnen: Ukraine greift Stützpunkte in Russland an
Beginnt nun ein neues Kapitel im Ukraine-Krieg? Das im Februar mit einer Großoffensive angegriffene Land schlägt nun offenbar mit Drohnenangriffen auf russischem Territorium zurück. Dies soll ein hoher ukrainischer Beamter der „New York Times“ bestätigt haben.
Drohnenangriffe mit Hilfe von Spezialkräften
Regelmäßiger Bombenalarm in Großstädten wie Kiew, Charkiw oder Odessa: So lautet seit Monaten die Realität vieler Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer. Doch nun könnte es zu einer Zeitenwende im Ukraine-Krieg kommen: Denn offenbar hat die Ukraine drei Drohnenangriffe auf zwei Militärstützpunkte und ein Öl-Depot in Russland verübt. Dabei sollen auch ukrainische Spezialkräfte vor Ort beteiligt gewesen sein. Das behauptet das russische Verteidigungsministerium. Ein hoher ukrainischer Beamter soll den Angriff zudem der „New York Times“ bestätigt haben. Offiziell übernimmt die Ukraine aber keine Verantwortung für die Angriffe.
Bei den Attacken in Djagilewo (rund 187 Kilometer südlich von Moskau) und Engels (730 Kilometer südöstlich der Hauptstadt) sollen nach russischen Angaben drei russische Soldaten ums Leben gekommen sein. So tief im Landesinneren Russlands hatte es seit Beginn des Ukraine-Krieges keine Drohnenangriffe gegeben. Engels ist zudem einer von nur zwei russischen Luftwaffenstützpunkten der strategischen Nuklearstreitkräfte. Ein Fingerzeig, dass auch die Ukraine nun mit regelmäßigen Luftangriffen Russland attackiert? Noch ist das ungewiss.
Weitere Attacke in Kursk
Kurz nach den Angriffen startete Russland eine neue Welle von Angriffen auf Ziele in der Ukraine. Trotz der ukrainischen Attacken auf die Langstreckenluftwaffe, hätten die Streitkräfte am Montag erneut die ukrainische Militär- und Energieinfrastruktur angegriffen. Das erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Demnach sollen alle 17 Ziele getroffen worden seien. Die Ukraine erklärte dagegen, mehr als 60 der über 70 abgefeuerten russischen Raketen abgeschossen zu haben. Mindestens zwei Menschen seien bei den Angriffen getötet worden.
Am Dienstagmorgen geriet bei einem Drohnenangriff zudem ein Öldepot im russischen Kursk nahe der ukrainische Grenze in Brand. "Es gab keine Verletzten. Das Feuer ist lokal begrenzt. Alle Notfalldienste arbeiten vor Ort", schrieb der Gouverneur der Region, Roman Starowoit, auf Telegram. Diese Angaben konnten zunächst nicht direkt und unabhängig überprüft werden. Es ist wahrscheinlich, dass auch hinter diesem Sabotage-Akt die Ukraine steckt. (jak/reuters)