„Entgiftung ist für unseren Körper überlebenswichtig“

Doc Fleck: Kot-Reste ausspülen? Was uns Darmreinigung, Fasten und Co. wirklich bringen

Dr. Anne Fleck zum Thema Entgiftung (Symbolgrafik)
Entgiften ja, "entschlacken" nein - Doc Fleck klärt auf
Shutterstock/RTL

Detox, Entgiften, Entschlacken: In den letzten Jahren wurden diese Wörter zu Trend-Begriffen, unter denen viele nicht großartig unterscheiden. Aber gibt es diese bösen Schlacken wirklich? Woran merken wir, dass unser Körper Unterstützung bei der Entgiftung braucht? Wer sollte Fasten ausprobieren und wer lieber nicht – und was bringt das? Dr. Anne „Doc“ Fleck hat die Antworten!
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Entgiftungsbedarf? So finden Sie es heraus

Aus moderner medizinischer Sicht mache es Sinn, sich Tag für Tag um die Entgiftung des Körpers zu sorgen, so Doc Fleck in ihrem Gesundheits-Podcast. Der Grund: Wir müssten mit viel mehr Giftstoffen umgehen, als es noch vor 30 oder 50 Jahren der Fall war. Viele hätten deshalb eine hohe toxische Last im Körper. „Das ist jetzt aber nicht die Schlacke, die sich wie eine schwarze Welle durch unseren Körper wälzt, sondern die kleinen Dinge. Wenn jemand zum Beispiel sehr hohe Cholesterinwerte hat, dann ist das auch ein Zeichen für mich, dass er sehr viel abzutransportieren hat.“

Wie findet man heraus, ob man Entgiftungsbedarf hat? Im Blut könne man messen, ob es Giftstoffe gibt, die der Körper über die „klassischen“ Entgiftungs-Apparate (Leber, Niere, Atmung, Haut) nicht losgeworden ist, erklärt die renommierte Ärztin und Expertin für Präventiv- und Ernährungsmedizin. Außerdem kann man die Übersäuerung des Körpers – „insgesamt sind wir fast alle sehr übersäuert“ – anhand des pH-Werts von Urin und Stuhl messen. „Wenn der Stuhl-pH-Wert nicht in Ordnung ist, dann ist das für mich keine Bagatelle“, so Doc Fleck.

Apropos Stuhl: „Man kann gleichzeitig verstopft sein und Durchfall haben“, so die Expertin. Eine Hydro-Colon-Therapie, also eine Darmausspülung mit Wasser, könne bei manchen helfen, alte Kot-Reste zu lösen, „die sich richtig in die Darmschleimhaut einzementieren können.“

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Welche Fasten-Methode eignet sich für wen?

Prinzipiell gilt: Vor dem Fasten sollte man erst mal prüfen, ob man dafür überhaupt in der Verfassung ist, etwa durch eine Leber-Untersuchung. „Nicht auf eigene Faust wild rumexperimentieren“, warnt Doc Fleck. Das A und O sei zudem, den Darm vorzubereiten und auszureinigen, zum Beispiel mit Glaubersalz.

  • Beim Basenfasten verzichtet man auf säurehaltige Speisen und hat dafür einen hohen Gemüseanteil. „Wenn man über die Jahre zu viel tierisches Eiweiß, Getreide, Milchprodukte zu sich nimmt, ist das für den Körper insgesamt nicht so gesund“. Eine typische Säurekrankheit sei zum Beispiel Arthrose. Für diese Patientengruppen kann Basenfasten mitunter hilfreich sein.

  • Klassisches Heilfasten nach Buchinger hat sich laut Doc Fleck bei schwereren entzündlichen Erkrankungen bewährt. 250 Kalorien am Tag - dünne Suppen, Tee, Wasser sind erlaubt. Es gibt auch Varianten mit bis zu 600 Kalorien pro Tag. Heilfasten sollte man nur fünf bis zehn Tage und unter ärztlicher Anleitung. Der Effekt sei mitunter „bemerkenswert“: Da der Darm zur Ruhe kommt, kann sich das Immunsystem regenerieren und bekommt Kraft für die Reparatur, die sonst in die Verdauung fließen würde.

  • Intervallfasten: Statt mehrere Tage nichts oder kaum etwas zu essen, kann es für manche Personen besser sein, in bestimmten Zeitabständen pro Tag zu fasten. „Für Leute mit Migräne, Reflux oder schwerer chronischer Erschöpfung ist es empfehlenswert, das Fasten-Intervall nicht zu lang auszureizen. Es reichen manchmal schon 12, 13 Stunden über Nacht“, rät Doc Fleck.

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Kleine Entgiftungsrituale im Alltag können viel bewirken

„Die Entgiftung lässt sich nicht nur durch Fasten verbessern, sondern auch durch wenige gute Rituale“, so die Medizinerin. Etwa mit Löwenzahntee, der die Leber anregt, oder Brennnesseltee, der der Niere hilft. „Man kann sich auch abends mal eine Wärmflasche auf die Leber legen, um die Entgiftung dort anzuregen.“ Ebenfalls wichtig: die Atmungsorgane freihalten.

Gerade bei Kosmetik empfiehlt Doc Fleck außerdem einen bewussten Umgang: „Wir sollten auch hinterfragen, was wir uns den ganzen Tag auf die Haut schmieren. Wenn man sich vorstellt, dass schon eine kirschkerngroße Menge an Creme in der Hormonersatztherapie schon den gesamten Hormonhaushalt beeinflusst, wie ist das dann, wenn man sich literweise Cremes auf die Haut aufträgt? Das muss der Körper auch alles loswerden. Hier gilt: Je natürlicher, desto besser.“

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