Fragen und Antworten im Überblick

Sichtungen häufen sich! Die Nosferatu-Spinne ist zurück

Nosferatu-Spinne
Sie kann bis zu acht Zentimeter groß werden: die Nosferatu-Spinne.
mov cul tst bsc, dpa, Robert Pfeifle

Tief durchatmen, liebe Spinnen-Phobiker: Die Nosferatu-Spinne ist zurück. Immer häufiger wurden die achtbeinigen Exemplare zuletzt gesichtet, beispielsweise in einer Kita in Düsseldorf, wie die „Rheinische Post“ berichtet. Müssen wir uns vor einem Comeback der Spinne mit dem gruseligen Namen fürchten? Wo hat die Nosferatu den Winter verbracht und warum ist sie dieses Jahr so viel kleiner? Wir klären die wichtigsten Fragen.

Lese-Tipp: Kann eine Spinne aus dem Staubsauger krabbeln?

Wo kommt die Nosferatu-Spinne jetzt wieder her?

Sie war doch schon weg! Nachdem die Nosferatu-Spinne uns im Sommer und Herbst 2022 in Aufregung versetzt hatte, verschwand sie bei sinkenden Temperaturen still und heimlich. Bis jetzt! Immer häufiger wird von erneuten Sichtungen berichtet, zuletzt mehrfach in Nordrhein-Westfalen.

Und das wird auch noch weiter passieren, erklärt Stephan Loksa, Spinnenexperte des Aquazoo Löbbecke, in der „Rheinischen Post“. Die Jungtiere, die im vergangenen Spätsommer und Herbst als Eier abgelegt worden sind, würden jetzt immer größer, heißt es vom Experten.

Für den Moment bedeutet das: Noch sind die Nosferatu-Jungtiere klein, etwa zwei Zentimeter groß. Bis sie ihre volle Größe von rund acht Zentimetern erreichen, dauert es also noch ein wenig.

Ebenfalls beruhigend: Aktuell ist es der Nosferatu laut Loksa noch etwas zu kühl, sodass sie in ihrem Winterversteck, wie zum Beispiel in trockenen Heizungsräumen, verweilt. Bis genug Insekten zum Fressen verfügbar sind, wird sie da auch noch bleiben, erklärt der Experte weiter.

Übrigens: Bei den zurzeit lebenden Nosferatu-Spinnen handelt es sich ausschließlich um Jungtiere und Weibchen, die Männchen sterben im Herbst nach der Paarung.

Wie kam die Nosferatu-Spinne nach Deutschland?

Unter anderem in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Berlin, Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen wurde die „Zoropsis spinimana“ im vergangenen Sommer immer wieder gesichtet, wie der Naturschutzbund Deutschland (NABU) meldete. Vor allem entlang des Rheins hat es der Nosferatu offenbar gut gefallen. Nur wie kam die eigentlich aus dem Mittelmeerraum stammende Spinne überhaupt zu uns?

„Bei den ersten in Deutschland aufgefundenen Nosferatu-Spinnen handelt es sich vermutlich um Urlaubsmitbringsel, die sich dann im Schutz der Häuser vermehrt haben“, erklärte Frederik Eggers, vom NABU Niedersachsen bereits im Sommer. „Klimawandel und damit einhergehende milde Winter begünstigen nun die Ausbreitung der Tiere.“ In Deutschland wurde die Spinne erstmals im Jahr 2005 in Freiburg im Breisgau entdeckt. Hierzulande sei die Nosferatu-Spinne, die ihre Beute ohne Netze jage, bei warmen Temperaturen vor allem an Hauswänden oder bei Gartenhäusern, auf Balkonen und Terrassen zu finden.

Anzeige:

Empfehlungen unserer Partner

Stimmen Sie ab!

Die Ergebnisse dieser Umfrage sind nicht repräsentativ.

Bleibt die Nosferatu-Spinne jetzt bei uns?

Die Nosferatu-Spinne liebt warme Temperaturen, darum wird sie uns dank des Klimawandels voraussichtlich erhalten bleiben, erklärt Loksa in der „Rheinischen Post“. Solange es in diesem Jahr keinen besonders kalten und nassen Sommer gebe, werde sich daran vermutlich auch nichts ändern, so der Spinnenexperte.

Was tun, wenn sich eine Nosferatu-Spinne in unser Heim verirrt?

Nosferatu-Spinne im Haus - was sollte ich tun?

Zwar können die auch als Kräuseljagdspinnen bekannten Tiere rund sechs bis acht Zentimeter groß werden, gefährlich seien sie aber nicht: Eine übermäßige Angst vor der Spinne muss man laut NABU nicht haben, auch wenn sie wie alle Spinnen Gift einsetze, um ihre Beute zu betäuben.

Zwar könne sie anders als die meisten in Deutschland lebenden Spinnenarten mit ihren Beißwerkzeugen die menschliche Haut durchdringen. Der Biss sei aber bei Menschen in der Regel mit einem Bienen- oder Wespenstich zu vergleichen - sofern keine Allergie vorliege.

Zu einem Biss komme es in der Regel nur, wenn sich die Spinne bedrängt fühle, so Frederik Eggers vom NABU. Mit bloßer Hand einfangen solle man sie daher nicht, sondern ein Glas über sie stülpen, eine dünne Pappe unter das Glas schieben und das Tier ins Freie verfrachten.

Im Video: Frau hält XXL-Spinne als Haustier

Sie war ihr zugelaufen: Frau hält XXL-Spinne als Haustier Das gibt’s auch nur in Australien!
00:42 min
Das gibt’s auch nur in Australien!
Sie war ihr zugelaufen: Frau hält XXL-Spinne als Haustier

30 weitere Videos

Woher hat die Nosferatu-Spinne ihren Namen?

Zu guter Letzt stellt sich die Frage: Woher hat die Nosferatu-Spinne eigentlich ihren Namen? Den verdankt sie der charakteristischen Zeichnung auf ihrem Rücken, die an die Filmfigur Nosferatu aus dem gleichnamigen Stummfilmklassiker, der ersten Verfilmung des „Dracula“-Romans, erinnert. (akr, mit dpa)