Lambrecht greift daneben
Deutschland sendet Ukraine offenbar verkehrte Waffen

Gut gemeint, aber nicht ordentlich abgestimmt? Deutschland soll der Ukraine vor allem Waffen bereitstellen, die in der jetzigen Kriegsphase nicht mehr gebraucht werden.
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Panzerfäuste nicht mehr benötigt
Deutschland hat nach Angaben von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht bislang Waffen im Wert von mehr als 80 Millionen Euro an die Ukraine geliefert. Mehr werden folgen, kündigte Lambrecht während eines Besuchs in New York an. Allerdings soll laut Recherche der "Welt" besagte Lieferung nicht mit der Regierung in Kiew abgestimmt worden sein. Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow soll demnach klagen, dass Lambrecht ihn bei einem Telefonat am Mittwoch nicht über die geplanten Lieferungen informiert habe. Die Befürchtung jetzt: Dass dort nun vor allem Waffen ankommen, die die Ukraine aktuell nicht mehr brauchen kann.
Panzerfäuste, wie von der Bundesregierung angekündigt, seien in dieser Phase des Krieges etwa zweitrangig. Denn der Kampf habe sich aus den Städten heraus verlagert – die russischen Panzer seien vorerst auf dem Rückzug. Stattdessen fordere die Ukraine Aufklärungs- und Kampfdrohnen. Auch Kampfjets und Radargeräte seien nun von Nöten, um auf den russischen Strategiewechsel vom Nahkampf auf Beschuss mit Artillerie und Raketen reagieren zu können. Drohnen, die der Störung von Mobilfunksignalen dienen, sollen aber zumindest bei der Waffenlieferung der Bundesregierung aufgeführt sein. Besonders unglücklich dabei: Die Auflistung der deutschen Rüstungsgüter soll die Ukraine erst über das Wirtschaftsministerium erreicht haben. Erst auf Nachfrage von Waldimir Klitschko soll Habecks Staatssekretär Sven Giegold sie übergeben haben, berichtet „Bild“. (abl)
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