Kritik am politischen "Rumgeeiere"

"Deutschland ist mütend": Notfallmedizinerin Doc Caro macht ihrem Corona-Ärger Luft

Dr. Carola Holzner, Leitende Oberärztin des Universitätsklinikums Essen
Die bloggende Oberärztin Dr. Caro Holzner macht ihrem Ärger in einem Wut-Posting bei Facebook Luft.
facebook/doc.caro.holzner

Die bloggende Oberärztin Dr. Caro Holzner lässt ihre Follower bei Instagram regelmäßig an ihrem Beruf teilhaben, hat kein Problem damit, ihren Ärger über Corona-Leugner kundzutun und die Politik zu kritisieren. Sie schrieb sogar einen Wutbrief an NRW Ministerpräsident Armin Laschet. Jetzt hat die 39-Jährige bei Instagram mit einem neuen Posting und dem Hashtag #mütend wohl vielen aus der Seele gesprochen.
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#mütend - was bedeutet das?

„Mütend“ setzt sich zusammen aus den Worten Müde und Wütend. So fühlt sich wohl fast ganz Deutschland nach über einem Jahr Corona. Auch Caro Holzner. „Mütend. Ein Wort, was ich vor kurzem las und sehr gut beschreibt, was viele von uns momentan fühlen. Wir sind müde. Pandemiemüde (mein Unwort des Jahres, aber so treffend). Und wir sind wütend.“

Doc Holzner kritisiert politisches Rumgeeiere

„Müde von Lockdown zu Lockdown zu denken. Müde über Wellen zu sprechen.
Masken nein, dann Masken ja. Schnelltest erst nicht, dann kann es nicht schnell genug gehen.
Schulen auf, Schulen zu, dann wieder auf“, schreibt Holzner bei Instagram und führt noch weitere Punkte auf, die das Hin und Her in der Corona-Pandemie beschreiben. Als sie diesen Text schrieb, ahnte sie noch nicht, dass gerade beschlossene Ruhetage schon kurze Zeit später wieder zurückgenommen werden. Doch das würde ihre Liste fortführen. Ihre Liste vom Corona-Hickhack. „Dieses politische Rumgeeiere (auch wenn bald Ostern ist) erträgt doch keiner mehr“, schreibt sie.

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Holzner: "Die Leute wissen einfach nicht mehr, was sie glauben sollen."

Dass viele Maßnahmen richtig sind, bestreitet Holzner aber nicht. Ganz im Gegenteil. „Wir alle müssen den Anspruch haben, Tote und Kranke zu verhindern.“

Dass das gehe, sehe man an der Grippe. „Die Grippe ist dieses Jahr so gut wie ausgestorben.“ Ihre Kritik bezieht sich viel mehr auf die ständig wechselnden politischen Entscheidungen. „Uns fehlt nicht nur ein Ende in Sicht, sondern einfach ein Konzept. Und zwar eins, was alle auch verstehen.“ Man könne nur Entscheidungen mittragen, die man auch nachvollziehen könne, „die nicht nur Sinn haben, sondern auch sinnvoll kommuniziert werden. Die Leute wissen einfach nicht mehr, was sie glauben sollen.“

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