Seiner Familie wird der Kontakt verboten
Deutscher in kubanischem Gefängnis mit Rasierklinge schwer verletzt

Zusammengeschlagen und mit einer Rasierklinge verletzt!
Im Hochsicherheitsgefängnis stürzen sich vor einer Woche vier Mithäftlinge auf Luis Frómeta Compte. Der Deutsch-Kubaner liegt seither auf der Krankenstation, abgeschottet von der Außenwelt. Seiner Familie aus Dresden wird der Kontakt zum Familienvater untersagt!
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Luis Frómeta Compte von vier Mitinsassen überfallen
Die Sorgen um ihren Vater sind groß. „Unsere Familie durfte ihn immer noch nicht sehen. Warum?“, schreibt die Dresdnerin Janie Frómeta am Donnerstag (7. Dezember) in sozialen Medien. Den Angehörigen wird der Besuch verweigert, nur für einen kurzen Moment konnte sie die Stimme ihres brutal angegriffenen Vaters am Telefon hören.
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Vor einer Woche (30. November) wird der 61-Jährige im Combinado del Este, einem Hochsicherheitsgefängnis auf der Karibikinsel Kuba, attackiert. Vier Mitinsassen sollen sich aus dem Hinterhalt auf ihn gestürzt, ihn zusammengeschlagen und mit einer Rasierklinge die Nase aufgeschlitzt haben. Seitdem liegt Luis Frómeta Compte auf der Krankenstation, ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt.
15 Jahre Haft wegen Teilnahme an Demonstration
Compte stammt ursprünglich aus Kuba, zieht im Jahr 1985 mit seiner Familie als Gastarbeiter nach Dresden. Der Forstfacharbeiter nimmt 1997 die deutsche Staatsbürgerschaft an. Im Juli 2021 reist er in sein Heimatland, um Familienangehörige zu besuchen. Er nimmt an einer Demonstration teil, die der sozialistischen Regierung Kubas ein Dorn im Auge ist. Compte und hunderte weitere Menschen werden festgenommen. Der Deutsch-Kubaner wird wegen Aufruhrs zu 15 Jahren Haft verurteilt!
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Laut seiner Frau Silke Frómeta Compte muss er sich dort eine Zelle mit 30 Schwerverbrechern teilen. Vor zwei Wochen reist sogar der Menschenrechtsbeauftragte der Europäischen Union, Eamon Gilmore, nach Kuba, um sich dort für die Freilassung der Inhaftierten einzusetzen –bis jetzt ohne Erfolg. Wenige Tage zuvor war ein inhaftierter Demonstrant an einer nicht behandelten Atemwegserkrankung gestorben.
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Deutsche Botschaft will sich für Luis Compte einsetzen
Die genauen Hintergründe des Angriffes auf Luis Frómeta Compte sind noch immer unklar. Die kubanische Regierung äußert sich nicht zu seinem Gesundheitszustand. Die deutsche Botschaft in Havanna hat angekündigt, den Fall Compte eng zu betreuen und sich intensiv für seine Rechte einzusetzen. (dpa/okr/hzi)