Wanderung mit Deutschland-FahnenDarum sorgt die Demo für Diskussionen
Stolz auf die Heimat zu sein, das ist in den meisten Ländern normal. In Deutschland hingegen ist es für viele immer noch ein sensibles Thema. Wo hört Patriotismus auf? Und wo fängt Nationalismus an? Da gehen die Meinungen häufig weit auseinander - so auch bei einer Wanderung mit Deutschland-Fahnen in Detmold.
So lief die Demo ab
„Heimatliebe ist kein Verbrechen!“, riefen rund 200 Demonstranten am Tag der Deutschen Einheit. Sie waren in der Nähe des Hermannsdenkmals in Detmold. Sie wollten ein Zeichen für Patriotismus und Gemeinschaft setzen. Das postet zumindest der Veranstalter online auf seiner Seite: „GegendasGendern“. Dahinter steckt Benedict Doege. Er ist Vorsitzender der Jungen Union in Köln-Lindenthal. Vor der Versammlung postet er Regeln für die Teilnehmer. Er verbietet zum Beispiel verfassungsfeindliche Äußerungen oder Symbole. Doch trotzdem waren Rechtsextremisten bei der Wanderung dabei, so eine Sprecherin des NRW-Verfassungsschutzes. Schriftlich heißt es auf RTL WEST Anfrage: „Die rechtsextremistische Gruppierung „Freischar Westfalen“ hat die Veranstaltungsankündigung am 22. September 2025 in den sozialen Netzwerken geteilt und so für eine Teilnahme geworben. Es konnten einige Rechtsextremisten aus der Region Ostwestfalen-Lippe als Teilnehmer identifiziert werden.”
Das sagt die Junge Union Köln dazu
Die Junge Union Köln begrüßt die Wanderung, heißt es schriftlich. Dort seien aber auch ehemalige Mitglieder der Jungen Alternative, kurz JA, mitgelaufen. Die AfD hat die Jugendorganisation aufgelöst. Sie wurde vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Die Junge Union Köln verurteilt, dass ehemalige „JAler“ mitgelaufen seien. Auch der Veranstalter meldet sich auf RTL WEST Anfrage. Er sagt: „Eine Kontrolle oder Vorauswahl der Teilnehmenden war weder praktisch möglich noch rechtlich geboten. Es handelte sich um eine offene Wanderung ohne Anmeldeverfahren (...)„
Am selben Tag fand auch eine Gegendemo der Linken in Detmold statt. Beide Versammlungen waren angemeldet und verliefen friedlich, so die zuständige Polizei.
Darum gibt´s jetzt einen Rechtsstreit
Auch der WDR berichtete über die Wanderung. Der junge Politiker (JU) fühlt sich dort aber falsch dargestellt. Deshalb geht er jetzt rechtlich dagegen vor, postet er im Netz. Doch einen Anwalt könne sich der Student nicht leisten. Deswegen hat er über Crowdfunding Geld gesammelt. Mehr als 8.000 Euro sind zusammengekommen. Bald könnte das Ganze also vor Gericht landen.


































