Er hatte sie in einem Werbeprospekt entdeckt
Obwohl er im Hochsicherheitstrakt sitzt: Mörder belästigt Frau aus dem Gefängnis

Verurteilter Mörder wird aus dem Knast zum Stalker!
Obwohl Fabrice A. in der Justizvollzugsanstalt Bostadel in der Schweiz im Hochsicherheitstrakt sitzt, belästigt er eine Frau. Der verurteilte mehrfache Vergewaltiger und Mörder entdeckt die Verkäuferin in einem Werbeprospekt. Aus dem Gefängnis heraus versucht der 48-Jährige, an ihre Identität zu kommen, was ihm schließlich auch gelingt.
Aus dem Gefängnis: Schweizer Häftling macht sich an Frau heran
Alles begann im Frühjahr 2022 mit einem Paket aus einem Lebensmittelgeschäft, wie der Schweizer „Tagesanzeiger“ berichtet. Fabrice A. hatte dort eine Bestellung aufgegeben und sich das Paket in das Gefängnis schicken lassen. Im Hochsicherheitstrakt der JVA hat er zwar keinen Internetzugang, darf aber – wie jeder andere Häftling – Anrufe tätigen sowie Briefe und Pakete verschicken und empfangen.
In dem Paket aus dem Genfer Lebensmittelladen lag dem Bericht zufolge neben der eigentlichen Ware auch ein Flyer bei. Darauf das Foto einer Verkäuferin samt kurzer Beschreibung ihrer Hobbys und Person. Der Häftling kontaktierte die Frau aus dem Laden mehrfach per Post und Telefon. Doch dabei blieb es nicht. Der Mörder und Vergewaltiger wollte unbedingt auch an ihre Adresse und private Telefonnummer und sie kennenlernen.
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Häftling belästigt Frau am Telefon: "Ich weiß, dass du Mutter bist"
Schon bei den Anrufen auf ihrer Arbeitsstelle wurde er aufdringlich. Wie der „Tagesanzeiger“ schreibt, soll er der Frau erzählt haben, beide teilten die gleiche Leidenschaft für Pferde. Außerdem wisse er, dass sie ein Kind habe. Doch all das reichte ihm nicht. Fabrice A. rief in einem benachbarten Geschäft an und fragte dort nach der Adresse der Verkäuferin. Als Vorwand gab er an, der Frau Blumen nach Hause schicken zu wollen.
Seine kriminelle Energie reichte aber noch weiter: Der Häftling gab sich außerdem als Soldat auf einem Waffenplatz aus. Er gab vor, dort schlechten Empfang zu haben und nicht ins Internet zu können. Deshalb habe er sich das Paket an die Adresse des Gefängnisses liefern lassen, wo er für die Ausbildung der Häftlinge zuständig sei.
Die Verkäuferin merkte, dass hier etwas nicht stimmte und reagierte „verängstigt“, so die Recherchen der Zeitung. Das Personal in dem Lebensmittelladen rief die Polizei. So wurde der Fall schließlich bekannt und eine Untersuchung eingeleitet. Die Behörden in der Schweiz haben dem „Tagesanzeiger“ einen entsprechenden Vorfall bestätigt. Die Gefängnisleitung und der Anwalt des Häftlings wollte sich dem Blatt gegenüber nicht dazu äußern.
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Häftling Fabrice A.: Mord und mehrfache Vergewaltigung
Ein Gericht verurteilte Fabrice A. 2001 wegen zweifacher Vergewaltigung zu einer Freiheitsstrafe von 20 Jahren. Während eines Freigangs aus dem Genfer Gefängnis Champ-Dollon ermordete er seine Sozialtherapeutin. Auf dem Weg zu einer Reittherapie schlitzte er Adeline M. die Kehle auf. Im Mai 2017 wurde er deshalb zusätzlich des Mordes schuldig gesprochen. Seither sitzt der 48-Jährige seine lebenslängliche Freiheitsstrafe mit anschließender Verwahrung ab. (sbl)