Neuer Post-Chef greift durch

Deutsche Post heißt nicht mehr so - an welchen Namen wir uns jetzt gewöhnen müssen

09.03.2023, Niedersachsen, Hannover: Ein Lastwagen fährt auf das Gelände der Deutsche-Post-DHL-Niederlassung im Stadtteil Anderten. Vor dem Hintergrund eines drohenden Streiks von Briefträgern und Paketboten legt die Deutsche Post am 09.03.2023 ihre Jahreszahlen vor. Erwartet wird ein Rekordergebnis.    (zu dpa "Post legt Rekordzahlen vor - Verdi-Entscheidung über Streik erwartet") Foto: Moritz Frankenberg/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Deutsche Post DHL - den Namen wird es bald nicht mehr geben.
mof tba, dpa, Moritz Frankenberg

Die Deutsche Post DHL Group heißt schon sehr bald anders. Warum der neue Post-Chef diesen Schritt geht.

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Unter "DHL Group" weltweit unterwegs

Das Bonner Unternehmen heißt künftig DHL Group. Der Namensteil „Deutsche Post“ fällt bereits zum 1. Juli weg.

Der Grund: Schon jetzt wird 90 Prozent des Konzernumsatzes aus Geschäften unter der Marke DHL erwirtschaftet, darunter auch das Paketgeschäft in Deutschland. Und nur noch etwa ein Drittel der rund 600.000 Beschäftigten sind im einstigen Stammgeschäft tätig, dem Brief- und Paketgeschäft in Deutschland.

Andere Konzernsparten wie Expressdienste, Frachtgeschäfte und Lieferkettendienstleistungen haben dagegen mit den Jahren an Bedeutung gewonnen. „Heute sind wir eines der internationalsten Unternehmen der Welt“, sagte Konzernchef Tobias Meyer.

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Von der Bundespost zur DHL Group - alle Namen im Überblick

Die Post hat eine Reihe von Namensänderungen hinter sich. Ab 1950 hieß sie Bundespost. Im Zuge der Privatisierung änderte sie 1995 ihren Namen zu Deutsche Post und 1998 zu Deutsche Post World Net. 2002 kauften die Bonner den US-Logistiker DHL - es war ein großer Schritt für die einst urdeutsche Post, denn dadurch wurde das Auslandsgeschäft wesentlich wichtiger. 2009 wurde der Name in Deutsche Post DHL geändert. Später kam der Zusatz „Group“ hinzu.

Unter dem langjährigen Konzernchef Frank Appel wurde dieser Schritt nicht gegangen, auch weil dies bei der Belegschaft im Stammgeschäft möglicherweise gemischte Gefühle hervorrufen könnte.

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Im Mai übernahm Meyer den Chefsessel im Post-Hochhaus. Unter seiner Verantwortung fällt die „Deutsche Post“ im Namen weg. Der Manager verweist darauf, dass die Firma außerhalb Deutschlands „fast nur die Marke DHL verwendet, die auch im Inland immer weiter an Bedeutung gewinnt“.

Der Name DHL selbst geht übrigens auf die Nachnamen der Geschäftsleute Adrian Dalsey, Larry Hillblom and Robert Lynn zurück, die das Unternehmen 1969 in San Francisco gründeten.

Deutsche Post bleibt als Markenname in Deutschland

Meyer betonte aber, dass die Marken Deutsche Post und DHL im Inland wie bisher weiterverwendet werden.

„Wir sind sehr stolz auf die Tradition der Deutschen Post, ihr reiches Erbe und ihre Geschichte, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht“, sagt der Konzernchef. „Wir schätzen die Marke Deutsche Post und werden sie im gemeinsamen Branding mit DHL weiterhin nutzen. Wir bleiben ‘Die Post für Deutschland’.“ DHL betonte, dass die Umbenennung keinen Einfluss auf das Serviceangebot der Unternehmensbereiche haben werde.

An der Börse gibt es ebenfalls eine Änderung. Dort wurde das Unternehmen lange mit DPW abgekürzt. Dieses bezog sich auf den früheren Firmennamen Deutsche Post World Net. Künftig ist das Börsenkürzel leichter zu merken: DHL. (dpa/aze)