Michael Klammt (57) hat eine Mission

Was uns Deutschlands selbsternannter faulster Deutscher mit auf den Weg geben will

Vor dem Arbeitsamt in Düsseldorf steht zurzeit jeden Tag ein Mann in Kapitänsuniform. Er sagt selbst von sich: „Ich bin der faulste Deutsche". Und will jetzt auch andere dazu motivieren, es ihm gleich zu tun.

"Deutschlands Faulster" - Michael Klammt wusste schon früh, was er will: nichts tun!

„Ganz klar: Ich mache am liebsten gar nichts. Ich feiere jetzt mein 40. Jubiläum als der faulste Deutsche“, sagt Michael Klammt voller Inbrunst zu RTL. Der 57-Jährige steht bis Anfang August jeden Tag vor dem Arbeitsamt Düsseldorf. Mehrere Stunden. Mit einer klaren Botschaft.

„Es ist ja so: Am Ende des Lebens, da stellen sie dann fest: Oh, ich habe, glaube ich, zu viel gearbeitet und meine Zeit ist mir so davon gelaufen. Und darum geht es: Man muss vorher oder rechtzeitig schon mal ein bisschen drüber nachdenken, weniger zu machen und das zu machen, was man wirklich gerne macht."

So so, der selbsternannte faulste Deutsche will also zum Nachdenken anregen. Er selbst sei das beste Beispiel, denn der gebürtige Iserlohner wusste schon früh, was er will: nämlich nichts tun! „Ganz am Anfang in der elften Klasse habe ich schon gesagt: Ich mache da nicht mit. Ich möchte keine Karriere machen. Und genau so ist es gekommen. Und jetzt bin ich nicht unvermögend und kann das machen, was ich am liebsten mache, nämlich gar nichts!"

Selbsternannter faulster Deutsche ist Vermieter

Klar ist: Von nichts kommt nichts. Auch der selbsternannte faulste Deutsche stand Zeit seines Lebens in Lohn und Brot, arbeitete acht Jahre als Reiseleiter in der Karibik, anschließend auf einem Kreuzfahrtschiff. Für ihn sei dieser Job wie Urlaub gewesen. Weil er kaum etwas ausgab und die Zeiten grundsätzlich anderen waren, konnte er 250.000 Mark sparen. Davon kauft sich der Sparfuchs zwei Eigentumswohnungen. Von den Mieteinnahmen lebt er. Arbeitslosengeld bezieht Michael Klammt nach eigenen Angaben nicht. Er rät jedem das zu tun, wonach ihm ist.

Eine Botschaft, die ankommt. Damit bringt Michael Klammt das Potential mit, Deutschlands bisherigen frechsten Arbeitslosen, Arno Dübel (66), vom Thron zu stoßen. Der hatte Anfang der 2000er Jahre mit Sprüchen wie „Wer arbeitet, ist doch blöd“, für Aufsehen gesorgt. Die neue Generation „faulster Deutscher“ kommt jedoch mit einer Botschaft um die Ecke:

"Ein ganz wichtiger Tipp ist: Wenn Sie wissen, was Sie wirklich gerne machen. Auch beruflich. Machen Sie es. Fangen Sie an. Sie brauchen ein bisschen Mut dazu. Aber machen Sie das was Ihnen wirklich gefällt. Umso früher, umso besser." (sre/ kra)