Impfskeptiker bevorzugen den Tot-Impfstoff

Der Fahrplan für Novavax: Wer kriegt den neuen Impfstoff zuerst?

Corona-Impfstoff von Novavax
Der Tot-Impfstoff ​​​​​​​Nuvaxovid des US-amerikanischen Pharmaunternehmens Novavax soll nächste Woche in Deutschland verfügbar sein.
deutsche presse agentur

Viele Menschen, vor allem die Verantwortlichen bei Behörden und in der Politik, setzen große Hoffnungen in ihn: Und in der nächsten Woche soll er endlich in Deutschland verfügbar sein, der Tot-Impfstoff Nuvaxovid des US-amerikanischen Pharmaunternehmens Novavax. Denn vor allem Menschen, die skeptisch gegenüber den mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna sind, soll er zur Corona-Impfung bewegen und damit die Impflücke weiter schließen. Aber wer kommt zuerst dran?

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2,4 Millionen Dosen ab dem 21. Februar

Die Bundesregierung rechnet in der nächsten Woche mit den ersten Novavax-Impfstoffen. "Wir erwarten am Montag 1,4 Millionen Dosen des Novavax-Impfstoffes, in der Woche darauf nochmal 1 Million, dann mit einer gewissen Verzögerung weitere Chargen", sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach am 18. Februar auf der Bundespressekonferenz in Berlin. Das Unternehmen sei in der Vergangenheit mehrfach durch Hinweise aufgefallen, dass die Lieferungen nicht fristgerecht erfolgen könnten. Man sei aber im engen Austausch, sagte Lauterbach. Der Impfstoff wird dann nach Bevölkerungsschlüssel auf die Bundesländer verteilt.

Lese-Tipp: Hoffen auf Novavax – kann der neue Impfstoff Skeptiker umstimmen?

Priorität haben ungeimpfte Mitarbeiter in Gesundheitswesen und in der Pflege

„Im Wesentlichen soll der Impfstoff für die einrichtungsbezogene Impfpflicht genutzt werden“, machte der SPD-Politiker dort klar. „Denn wir sind wieder kurz davor, dass wir wieder erhebliche Probleme in den Pflegeeinrichtungen bekommen.“ Bis zum 15. März müssen Beschäftigte von Kliniken, Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen einen Nachweis als Geimpfte oder Genesene vorlegen. Verschiedene Länder haben diese Vorgabe bereits übernommen.

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In diesen Ländern gibt es keine EInschränkungen

So hatte das NRW-Gesundheitsministerium Anfang Februar die Regeln für die Verteilung des neuen Corona-Impfstoffs von Novavax bereits festgelegt - ihn sollen zunächst vor allem Berufsgruppen mit Impfpflicht bekommen. Auch in den anderen Bundesländern sollen bevorzugt erst ungeimpfte Mitarbeiter des Gesundheitswesens geimpft werden. Ohne Einschränkung planen derzeit Hamburg und Baden-Württemberg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und das Saarland die Impfung. Im manchen Bundesländern sind bereits Voranmeldungen über behördliche oder kommerzielle Internetseiten oder unter Telefonnummern möglich.

Tot-Impfstoff ist eigentlich ein Protein-Impfstoff

Der Impfstoff von Novavax gilt als sogenannter Tot-Impfstoff, von dem viele glauben, dass er auch Impfskeptiker von einer Immunisierung überzeugt. Denn da die Vektor-Impfstoffe in Verruf geraten sind, bleiben zur Impfung noch die Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna, die auf der neuen mRNA-Technologie beruhen. Doch die löst bei vielen Menschen Sorgen aus, wegen möglicher Veränderungen in den menschlichen Genen.

Diese Angst ist zwar unbegründet, trotzdem würden viele einen Tot-Impfstoff bevorzugen. Dabei ist die Bezeichnung Tot-Impfstoff nicht korrekt, jedenfalls nicht im klassischen Sinn. Denn es handelt sich eigentlich um einen Protein-Impfstoff. Die zur Erzeugung benutzte Technologie ist allerdings seit den 1980er Jahren erfolgreich im Einsatz. (ija/dpa)

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