Nach erfolgreicher Xenotransplantation vor einem Monat

David Bennett bekam als erster Mensch ein Schweineherz - so geht es ihm heute

Seit nunmehr einem Monat schlägt ein tierisches Herz in David Bennetts (57) Brust. Damit er weiter leben kann, wurde dem herzkranken US-Amerikaner ein genetisch modifiziertes Schweineherz eingesetzt. Die achtstündige Operation in Baltimore war eine weltweite Premiere: Noch nie zuvor hatte ein Mensch ein tierisches Herz implantiert bekommen. Wie es dem 57-Jährigen kurz nach der OP ging, zeigen wir oben im Video. Jetzt, 30 Tage später, gibt es wieder Neuigkeiten zu David Bennetts Gesundheitszustand.
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Mögliche Abstoßung des Organs noch immer große Gefahr

Einen Monat nach der Transplantation geht es David Bennett mit seinem neuen Schweineherzen den Umständen entsprechend gut. Der 57-jährige sei am Leben und wohlauf, teilte eine Sprecherin der Universität Maryland am Sonntagmorgen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Am 7. Januar war Bennett das Schweineherz eingesetzt worden.

„Die lange Überlebenszeit von einem Monat ist ein Riesenerfolg für die Xenotransplantation, vor allem, wenn man bedenkt, dass die erste Herztransplantation von Mensch zu Mensch in Deutschland nicht einmal 24 Stunden anhielt“, erklärte Joachim Denner, Transplantationsexperte von der Freien Universität Berlin. Die Übertragung von tierischen Organen auf den Menschen nennt man Xenotransplantation.

Bennett muss in der Klinik rund um die Uhr beobachtet werden. Die größte Gefahr für sein Leben ist, dass doch eine Abstoßung des Körpers stattfindet, sagt Experte Denner. „Das Immunsystem braucht ja eine gewisse Zeit, ehe es eine Immunantwort aufbaut. Im Moment werden erst die Antikörper und Immunzellen gebildet, die in der Lage wären, das Organ abzustoßen.“ (dpa/dhe)