Mit diesen Tipps zum perfekten Bike
Noch radlos? Welches Fahrrad sich für wen am besten eignet

Schon die Prinzen wussten: Nur Genießer fahren Fahrrad und sind immer schneller da!
Tatsächlich wird Fahrradfahren in Deutschland immer beliebter, das Angebot an Zweirädern ist dementsprechend hoch. Viele stellen sich da die Frage: Welches Bike ist eigentlich das richtige für mich? Brauche ich es, um Sportrekorde zu knacken oder eher, um knackfrischen Salat vom Markt zu holen? Wir bringen Licht ins Rad-Dunkel.
Freizeit oder Alltag - wo und wann wollt ihr das Fahrrad einsetzen?
Sebastian Böhm vom Fachmagazin „Radfahren" rät, sich bei der Suche nach dem passenden Velo zunächst die wichtigste Ausgangsfrage zu beantworten: Wo soll das Fahrrad eingesetzt werden – im Alltag oder in der Freizeit? „Benötige ich ein Rad für den Alltag, etwa für die Fahrt zur Arbeit oder zum Einkaufen, läuft es auf eine Vollausstattung mit Blechen, Licht und eventuell auch Taschen hinaus", sagt Böhm. Das sei dann ein Fahrrad für jede Tageszeit und jede Witterung.
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Die Klassiker in dieser Gattung sind das City-Rad und das Trecking- oder auch Reiserad. Beide Radtypen gibt es wiederum in zahlreichen Variationen. Die finden dann beispielsweise als Urban Bike, Singlespeed, Fixie, Hollandrad oder Cruiser den Weg in die Fahrradgeschäfte.
Die Unterschiede reichen dabei vom tiefen Einstieg über besonders breite Reifen oder Anzahl der Gänge bis zu verschiedenen Lenkerformen. Hier spiele dann auch der persönliche Geschmack eine wichtige Rolle.
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Gut und günstig beim Fahrradkauf - manchmal kann das reichen

„Am günstigsten für Einsteiger ist meist ein City-Rad, das es bereits für Preise ab rund 600 Euro gibt", sagt Böhm. Günstige Räder seien dabei nicht per se schlechter, die Unterschiede zu höherpreisigen seien bei der Ausstattung und vor allem beim Gewicht zu beobachten. „Leichtbau ist immer teurer, Komponenten aus Carbon beispielsweise schlagen sich immer auch im Preis nieder", sagt Böhm.
Wer auf einen praktisch wartungsfreien Riemenantrieb anstatt einer Stahlkette setze oder mit einer gekapselten Getriebenabe statt einer Kettenschaltung die Gänge wechseln wolle, müsse mehr Geld investieren. Wer aber beispielsweise nur in der Stadt unterwegs sei, müsse kein Geld für eine Federgabel ausgeben.
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Die Suche nach dem richtigen Fahrradtyp ist daher immer auch eine Frage des Budgets. „Man sollte deswegen aber nicht den Fehler machen und bei vermeintlichen Schnäppchen-Rädern aus dem Internet zugreifen, die irgendwo in China gefertigt wurden", wird David Koßmann vom Pressedienst Fahrrad zitiert. Diese Räder würden oft nicht die hiesigen Sicherheitsstandards erfüllen.
Speziell bei billigen E-Bikes sei Vorsicht geboten. Ein gutes gehe bei rund 2500 Euro los und müsse technisch so ausgestattet sein, dass die Komponenten auch dem deutlich höheren Gewicht und dem etwas höheren Tempo gerecht werden, so Koßmann. Eine Felgenbremse etwa sei nie für ein E-Bike geeignet, billige Importräder aber seien zum Teil damit ausgestattet.
Am Ende entscheidet die Probefahrt
Inzwischen gebe es für fast alle Radtypen auch E-Modelle, im Schnitt würden die immer gut 1.500 Euro kosten. Ob sich jemand für ein konventionelles Fahrrad oder die E-Variante entscheidet, ist Koßmann zufolge oft auch eine „Wohlfühl"-Frage. „Am Ende des Tages sollte ein Fahrrad nie eine Geißel oder nur eine Tretmaschine sein, es sollte Spaß machen und einem leicht fallen." Was man persönlich schön findet, spielt natürlich auch eine wichtige Rolle.
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„Am Ende entscheidet eine Probefahrt darüber, welches Fahrrad passt", sagt Böhm. Gute Fachhändler hätten daher immer auch Räder für ausgiebige Probefahrten verfügbar. Wer sich ein neues Rad nur online kauft, müsse immer einkalkulieren, das Bike mit viel Aufwand wieder zurückschicken zu müssen – dann, wenn es nicht passt oder nicht gefällt. (dpa/vdü)
Dieser Artikel erschien in einer ersten Version bereits im Juni 2022.