Tipps für den gelungenen Spaß

Mit dem Rad auf Reisen: So gelingt Ihr erster Fahrradurlaub

Fahrrad und Urlaub müssen sich nicht ausschließen - im Gegenteil
Fahrrad und Urlaub müssen sich nicht ausschließen - im Gegenteil
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von Tobias Elsaesser

Damit der erste Fahrradurlaub zu einem schönen und unvergesslichen Erlebnis wird, sollte man ausreichend Zeit in die Planung stecken. Als Erstes sollten Sie Sich überlegen, wie genau der Urlaub aussehen soll. Ist der Weg das Ziel, also eine Fahrt über mehrere Tage und Etappen von A nach B. Oder wollen Sie lieber an einen bestimmten Ort reisen und jeden Tag von dort aus verschiedene Touren unternehmen? Beides hat Vor- und Nachteile und ist Geschmackssache. Auf einer Etappenfahrt sieht man jeden Tag etwas Neues, während man seinem Ziel immer näherkommt. Bei einem festen Ausgangspunkt kann man eine bestimmte Region ausgiebig erkunden und muss sich keine Gedanken um das Gepäck machen. Wir geben Ihnen einen Überblick, was Sie jeweils beachten sollten.

Die Anreise

Egal, ob Sie nun eine Etappenfahrt machen oder an einen festen Ort reisen wollen – Sie müssen irgendwie mit den Fahrrädern an den Ort gelangen, von dem Sie losfahren wollen. Am praktischsten ist es, mit der Bahn zu fahren. Doch nicht alle Züge nehmen Fahrräder mit. Außerdem sind die Stellplätze im ICE, Intercity oder Eurocity begrenzt und reservierungspflichtig. Sie sollten Sich also rechtzeitig um eine Zugreservierung kümmern, denn gerade in den Ferienzeiten sind diese Plätze schnell ausgebucht. Sollten Sie planen ins Ausland zu fahren, dann müssen Sie beachten, dass auch dort nicht alle Züge Fahrräder transportieren. Welche Züge geeignet sind, erfahren Sie meistens auf der Website der Bahnbetreiber, auch die Deutsche Bahn kann darüber Auskunft geben. Sollten Sie mit dem Auto anreisen, empfiehlt sich ein spezieller Transportständer.

ein Urlaub mit dem Rad eröffnet viele Wege
Etappenfahrt, Touren von einem festen Ort aus, flach oder bergig - ein Urlaub mit dem Rad eröffnet viele Wege
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Die Unterkunft

Wenn Sie eine Tour über mehrere Tage und Etappen machen wollen, sollten Sie vorher genau planen, wie lang die Etappen werden. So können Sie die Orte festlegen, an denen Sie übernachten wollen und sich im Voraus eine Unterkunft reservieren. Damit man nach einer anstrengenden Tour aber auch gut und beruhigt schlafen kann, empfiehlt es sich, vorher zu schauen, ob dort auch das Fahrrad sicher untergebracht werden kann. Auf der Seite bettundbike.de hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) eine Liste von rund 5.900 radfahrerfreundlichen Unterkünften in Europa bereitgestellt, dort lässt sich für jedes Bedürfnis etwas finden, vom Campingplatz bis zum Ferienhaus. Das Portal gibt auch Auskunft darüber, ob eine E-Bike-Ladestation vorhanden ist, beziehungsweise können Sie dort speziell nach Unterkünften mit Ladestationen suchen.

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Die Streckenplanung

Die Strecke sollte sorgfältig geplant werden.
Die Strecke sollte sorgfältig geplant werden.
Tobias Elsaesser, RTL.de

Auch die Streckenplanung sollte mit Sorgfalt angegangen werden. Sie sollten sich die gesamte Strecke und die einzelnen Etappen vorher genau auf einer Karte ansehen. Gibt es verkehrstechnische Besonderheiten? Wie sieht es mit Steigungen aus? Berge und steile Hügel können jemandem, der nicht regelmäßig Fahrrad fährt und kein E-Bike hat, schnell die Lust am Radfahren nehmen. Für ungeübte Radfahrer oder Familien mit Kindern bieten sich zum Anfang Flussradwege an – am besten flussabwärts.

Wer mit dem E-Bike unterwegs ist, kann auch ruhig eine Strecke mit ein paar mehr Höhenmeter ins Angriff nehmen. Dabei sollte man allerdings bei der Planung der Etappen die Reichweite des Akkus im Auge behalten. Je nach Beschaffenheit der Strecke kann die Reichweite variieren. Hilfreich sind hier Verbrauchsrechner, die verschiedene Motoren- und E-Bike-Hersteller auf ihren Websites anbieten.

Lesetipp: Das sollten Sie beim Kauf eines E-Bikes beachten

Wie lang sollte eine Etappe sein?

Laut einem Bericht der dpa legen Radurlauber durchschnittlich 70 Kilometer am Tag zurück. Das ist eine realistische Marke für eine flache Strecke über einen ganzen Tag verteilt. Bei der Planung Ihrer Etappen sollten Sie darauf achten, was Sie Sich zutrauen, beziehungsweise, was Sie unterwegs machen wollen – nur fahren oder auch die ein oder andere Sehenswürdigkeit besuchen? Für letzteres sollten Sie genügend Zeit einplanen und die Strecke kürzer halten. Auch die Höhenmeter sollten Sie im Blick behalten – je mehr es bergauf geht, desto anstrengender wird es. Hier sollten Sie ebenfalls mit kürzeren Distanzen planen. Das Gleiche gilt, wenn Sie mit Ihren Kindern unterwegs sind

Laut dpa gibt es in Deutschland mehr als 250 Radfernwege und über 350 regionale Radrouten. Da ist für jeden etwas dabei, vom eher flachen Norden bis hin zu den bayerischen Alpen. Neben Karten geben Apps und Plattformen wie Komoot, Garmin oder Outdooractive Auskunft über alternative, weniger befahrene Strecken und können wertvolle Hilfestellung bei der Planung Ihrer Route geben.

Viele Kartenhersteller bieten zu ihren Karten mittlerweile auch GPS-Routen zum Download an, die Sie ganz einfach auf einen GPS-tauglichen Fahrradcomputer laden können. So kommen Sie auf jeden Fall sicher zum Ziel.

Organisation sparen mit geführten Touren

Wenn Sie Sich die Mühe der Routenplanung sparen wollen, finden Sie auf Plattformen wie fahrradreisen.de eine große Auswahl an geführten Touren. Auch hier ist für jeden etwas dabei, von der gemütlichen Tour durch das flache Land bis hin zur Alpenüberquerung mit dem Rennrad oder Mountainbike. Das ist etwas teurer, dafür müssen Sie sich über nichts Gedanken machen. Von der Strecke über die Unterkunft bis zum Gepäcktransport wird alles für Sie organisiert, teilweise werden auch Leihräder zur Verfügung gestellt. Sie müssen also nur noch in die Pedale treten. Einige Anbieter stellen für Sie sogar eine individuelle Tour zusammen.

Alpenüberquerung mit dem Rennrad
Eher etwas für ambitionierte Fahrer: Alpenüberquerung mit dem Rennrad
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Vor der Reise Fahrrad checken

Wenn Sie über mehrere Tage hinweg den Großteil der Zeit auf dem Sattel verbringen, sollten Sie sich blind auf ihr Fahrrad verlassen können. Und es muss verkehrssicher sein. Checken Sie vorher, ob auch alles funktionstüchtig ist. Sind die Reifen noch in Ordnung, funktioniert das Licht, ist die Kette noch gut, läuft die Gangschaltung, fassen die Bremsen? Es muss nicht mal unbedingt ein Defekt sein, schon kleine Dinge wie eine schleifende Bremse oder eine zickende Gangschaltung können einem auf einer mehrtägigen Tour schnell Nerv und Spaß rauben.

Für den Fall, dass Sie mit Gepäck unterwegs sind, sollten Sie natürlich auch überprüfen, ob der Gepäckträger den Anforderungen gewachsen ist. Neben den klassischen Satteltaschen gibt es mittlerweile auch viele platzsparende Varianten, die sich fast überall am Fahrrad befestigen lassen.

Lesetipp: So machen Sie Ihr Fahrrad fit für den Frühling

Egal ob Sie mit einem neuen oder Ihrem alten Rad unterwegs sind, ob sie mit oder ohne Gepäck radeln, Sie sollten vorher eine längere Probefahrt unter Reisebedingungen unternehmen. Passt und funktioniert alles? Ist es komfortabel genug, um mehrere Tage unterwegs zu sein? Es wäre schade, wenn der Urlaub an etwas scheitert, das man vorher hätte beheben können.

Lesetipp: So macht Radfahren im Winter Spaß

Es ist leider nun einmal so, dass man auf einer mehrtägigen Radtour nicht vor kleinen Pannen gefeit ist. Darauf sollten Sie vorbereitet sein. Am größten ist Gefahr eines platten Reifens. Sogenannte unplattbare Reifen bieten zwar einen sehr hohen Pannenschutz, sind aber auch gegen lange spitze Gegenstände irgendwann machtlos. Luftpumpe, Flickzeug, ein kleines Fahrradmultitool, einen Reifenheber und einen Ersatzschlauch sollten Sie auf jeden Fall dabeihaben. Um im Ernstfall darauf vorbereitet zu sein, schadet es nicht, vorher einmal einen Schlauchwechsel zu üben. Wenn man weiß, was im Falle einer Panne zu tun ist, fährt es sich gleich viel gelassener.

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