Rückblick auf 2019 im RTL-Interview
Das Jahr von Paul Ziemiak: Wenn Greta, Rezo und das eigene Kind gleichzeitig kommen
Seit einem Jahr ist Paul Ziemiak (34) Generalsekretär der CDU. Und sein erstes Jahr hatte es politisch in sich. Tonfall und Auftreten des früheren Chefs der Jungen Union haben sich verändert, er gibt sich bedachter und konservativer im neuen Amt. Sind das die Spuren, die die Krise rund um das Rezo-Video, die Auseinandersetzung mit der „Friday‘s for Future“ Bewegung und die Debatten mit dem Koalitionspartner SPD hinterlassen haben? Vielleicht ist Ziemiak im neuen Amt auch nur gereift. Gab es zu Beginn viele kritische Stimmen aus der eigenen Partei, so hört man nun oft Anerkennung. Sein persönlicher Rückblick auf 2019 - im Video.
Reaktion auf Rezo: Wir sind gelassener geworden
Der junge Spitzenpolitiker ist im zu Ende gehenden Jahr im Amt angekommen. Und zum zweiten Mal Vater geworden. Im Interview mit RTL spricht Ziemiak offen wie nie über sein politisches und ganz privates Jahr 2019.
Der „schlechteste Moment“ war für den CDU-Politiker die Reaktion auf das Rezo-Video. Die Regierungspartei wirkte gelähmt, ein produziertes Antwortvideo wurde nicht veröffentlicht. Alles, was danach passierte, sei für die Stimmung in der Partei schwierig gewesen. Seitdem sei viel umgestellt worden, auch die Kommunikationswege seien verändert worden. „Ich glaube, wir sind ein Stück weit gelassener geworden, mit diesen Dingen umzugehen, mit einem Augenzwinkern“, sagt der Strategie-Chef der CDU.
Paul Ziemiak: Keiner und keine ist unersetzlich

Ende Mai wurde Ziemiak ein zweites Mal Vater. Diese Zeit sei ein „emotionales Auf und Ab“ gewesen. „Erstens natürlich, weil man hin fiebert zu der Geburt, und zweitens, waren wir mitten im Europawahlkampf, die ganze Klimadebatte - und dann kam das Rezo-Video.“ Ziemiak sitzt zum Höhepunkt der Ereignisse im Krankenhaus, wartet auf die Geburt seiner Tochter. E-Mails und Textnachrichten laufen über, das Handy steht nicht mehr still und als sei die ausbleibende Antwort der CDU auf das Video des YouTubers nicht genug, tritt CDU-Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer eine Diskussion über Meinungsfreiheit im Internet los.
Irgendwann an diesem Tag, so erzählt Ziemiak, habe er alle Nachrichtendienste und Apps auf seinem Handy einfach stumm gestellt. „Ich weiß nicht, ob ich es konnte, ob ich es durfte, aber ich habe es auf jeden Fall gemacht. Und insofern war das auch in Ordnung und man darf auch eins in der Politik nicht vergessen: Keiner und keine ist unersetzlich, weder im Amt noch im politischen Handeln“, erklärt er. „Wenn so etwas bevorsteht, die Geburt eines Kindes, dann lässt das alles andere vergessen. Nur das ist wichtig“, so Ziemiak weiter.
Warum sich Ziemiak nicht entschieden hat, mit seiner Familie aus dem Sauerland nach Berlin zu ziehen und welche Vorsätze er für die CDU und sich persönlich für das neue Jahr hat, erzählt er im Video.