Teufelsaustreibung gefragt wie nie
Corona löst Exorzisten-Boom in Italien aus

Die mächtigste Waffe des Teufels? Die Überzeugung der Menschen, dass es Satan gar nicht gebe. Das zumindest sagt Dino Battiston, der in Italien jahrzenhntelang als Exorzist gewirkt hat, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND)“. Es scheint, als hätten die Italiener das erkannt. Wie sonst ließe sich die extrem hohe Nachfrage an Teufelsaustreibungen im Land am Mittelmeer erklären.
28-Jährige nach Teufelsaustreibung in Pflegeeinrichtung
Im katholischen Italien ist die Nachfrage nach Teufelsaustreibungen während der Corona-Pandemie stark angestiegen, wie das „RND“ berichtet. Doch diese sind mitunter so brutal, dass sie die Staatsanwaltschaft auf den Plan rufen.
Erst letzten Sonntag soll eine 28-jährige Frau in einer Kirche in Vincenza einen Beichtvater übel beschimpft und dann körperlich angegriffen haben. Der Exorzist wurde gerufen. Er und vier weitere Männer Gottes versuchten dann, den Teufel aus der jungen Frau herauszutreiben. Die Prozedur soll laut „RND“ acht Stunden lang gedauert haben. Die Folge: Die vermeintlich Besessene musste in eine betreute Pflegeeinrichtung gebracht werden. Und der Staatsanwalt schaltete sich ein.
Leid und Verunsicherung durch Corona-Pandemie
In Italien werden solche Dienste von Exorzisten rund eine halbe Million Mal pro Jahr in Anspruch genommen. Und die Tendenz ist steigend, wie die „Luzerner Zeitung“ berichtet. Der Grund: die Corona-Pandemie, die „viel Leid und Verunsicherung mit sich gebracht hat“, wie es weiter heißt.
Teufelsaustreibungen "unverzichtbar"
Und was sagt der Papst? Der gibt den Exorzisten seinen Segen. Franziskus hat den Einsatz der Teufelsaustreiber bereits 2017 in einem Kurs für Beichtseelsorger im Vatikan als unverzichtbar bezeichnet. (lth)