SPD-Gesundheitsexperte kritisiert Ständige Impfkommission
Karl Lauterbach: "Kindern die Impfung vorzuenthalten, ist falsch"
Die Ständige Impfkommission empfahl nach Abwägung der Risiken eine Corona-Impfung nur für vorerkrankte Kinder. SPD-Gesundheitsexperte und Epidemiologe Karl Lauterbach hält das für falsch: „Die indische Variante, wenn diese kommt und davon gehe ich aus, ist so viel ansteckender, dass wir davon ausgehen müssen, dass die Ungeimpften sich infizieren. Das gilt leider auch für Kinder.“
Das Interview von RTL-Reporterin Nina Lammers mit dem SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach sehen Sie oben im Video.
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Lauterbach: "Keine gravierenden Nebenwirkungen bei Kindern"
Karl Lauterbach hält es für sinnvoll, Kinder zu impfen, „wenn sie es wollen. Denn die Kinder wollen ja auch zur Normalität zurück.“ Studien hätten gezeigt, dass Kinder „keine gravierenden Nebenwirkungen“ bei der Impfung zeigten. „Derweil die Covid-Erkrankung, auf Grundlage von zumindest ähnlicher Daten, bei einem Prozent der infizierten Kinder, die erkranken, sogar zu einer Krankenhauseinweisung führt.“ Deshalb sei es bei einer Risikoabwägung unbedingt zu empfehlen, Kinder impfen zu lassen, entgegen der Entscheidung der Ständigen Impfkommission. „Wir werden sehr viele Kinder impfen oder sehr viele Kinder erkranken“, schätzt der Politiker und Epidemiologe ein.
Lauterbach betont aber, dass Kinder selbst entscheiden müssten, ob sie geimpft werden wollen oder nicht.