Erdogan stellt Souveränität diverser griechischer Inseln in Frage

Clinch zwischen Türkei und Griechenland: Nato fordert Staaten auf, Streit beizulegen

FILE - Turkish President Recep Tayyip Erdogan arrives for a ceremony, in Ankara, Turkey, May 16, 2022. Analysts say Erdogan is taking advantage of the war in Ukraine to push his own agenda in Syria — even using Turkey’s veto powers as a NATO member to block alliance membership by Finland and Sweden as potential leverage. But an incursion by Ankara would be risky, threatening to upset its ties with both the United States and Russia.  (AP Photo/Burhan Ozbilici, File)
Fast täglich verletzen türkische Kampfbomber griechischen Luftraum und überfliegen bewohntes griechisches Gebiet. Auf dem Foto zu sehen ist Recep Tayyip Erdogan.
BO, AP, Burhan Ozbilici

Die Nato hat die Türkei und Griechenland aufgefordert, ihre Differenzen in der Ägäis beizulegen.
Das sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg in einem Interview mit der griechischen Nachrichtenagentur ANA. Es gelte, jede Handlung und Rhetorik zu vermeiden, die die Situation eskalieren könne.
„In einer Zeit, in der der Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin gegen die Ukraine den Frieden in Europa erschüttert hat, ist es umso wichtiger, dass die Alliierten vereint sind“, sagte Stoltenberg. Die Türkei hatte Griechenland zuletzt massiv provoziert.

Ankara hatte Athen massiv provoziert

Die Nato sei ein Bündnis aus 30 Ländern unterschiedlicher Geografie, Geschichte und politischer Parteien, so Stoltenberg. „Wir sollten uns nicht wundern, dass es manchmal starke Meinungsverschiedenheiten gibt.“ Das aber sei Bestandteil der jeweiligen Demokratien, und dennoch arbeite man jeden Tag zusammen, um „die dringendsten Sicherheitsherausforderungen zu bewältigen“.

Zu den Nato-Beitrittsgesuchen Finnlands und Schwedens und der Veto-Drohung der Türkei sagte Stoltenberg, es gehe um die „ernsthafte Besorgnis der Türkei über die Terrororganisation PKK“. Die Türkei habe mehr unter Terrorismus gelitten als jeder andere Nato-Verbündete. „Daher hat die Türkei berechtigte Bedenken, die alle Bündnispartner ernst nehmen müssen.“

In Griechenland stößt Stoltenbergs Haltung gegenüber der Türkei auf Unverständnis. Ankara hatte Athen zuletzt massiv provoziert; die Regierung unter Präsident Recep Tayyip Erdogan stellt die Souveränität etlicher griechischer Inseln in Frage, darunter auch Rhodos, Samos und Kos. Fast täglich verletzen türkische Kampfbomber griechischen Luftraum und überfliegen bewohntes griechisches Gebiet. Zudem hatte Erdogan zuletzt den Kontakt mit dem griechischen Premier Kyriakos Mitsotakis einseitig aufgekündigt und auch diplomatische Verbindungen gekappt.

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