Noch heute kommen ihr die Tränen
Claudia Ruf wurde vor 23 Jahren entführt und getötet - Nachbarin erinnert sich
Vor 23 Jahren wurde die damals elf Jahre alte Claudia Ruf beim Gassigehen in Grevenbroich (Nordrhein-Westfalen) entführt. Der Täter missbrauchte und ermordete das Mädchen. Ihre Leiche wurde im 70 Kilometer entfernten Euskirchen gefunden. Einer damaligen Nachbarin kommen auch heute noch die Tränen, wenn sie an Claudia denkt. Im Video erzählt sie, wie sehr der Fall die ganze Dorfgemeinschaft noch immer bewegt.
„Es hätte jeden treffen können“
Rosemarie Sieger hat eine Tochter, die damals im gleichen Alter wie Claudia war. Sie sei nur eine Stunde vor Claudia mit dem Hund spazieren gewesen, erinnert sie sich. „Es hätte unsere Tochter genauso treffen können wie Claudia. Deshalb geht mir das so furchtbar nah.“ Vielleicht war es der Familienhund der den Täter damals abgeschreckt hat. „Es war ein großer Hund. Claudia hatte nur einen Dackel“, erzählt die Nachbarin. Vielleicht hatte ihre Tochter aber auch einfach nur Glück.
Gibt es eine neue Spur im Mordfall Claudia Ruf?
Sie empfindet es immer noch als große Belastung, dass der Täter bis heute nicht überführt und gefasst werden konnte. „Als ich heute Morgen das Bild in der Zeitung gesehen habe, war alles wieder ganz präsent“, sagt die Nachbarin. Sie setzt darum große Hoffnungen in die Pressekonferenz, die die Ermittler für den 15. November angekündigt haben. Staatsanwaltschaft und Polizei wollen über neue Ermittlungsansätze informieren. Könnten sie den Durchbruch zur Aufklärung des Falls bringen?
„Der hat praktisch die ganze Familie getötet. Psychisch getötet“, meint die Nachbarin. „Die Ehe ist zerbrochen, die Kinder haben darunter gelitten, die Claudia hatte ja noch zwei Geschwister“, erinnert sie sich. „Er läuft vielleicht noch rum und andere Kinder können das Opfer sein“, sagt Rosemarie Sieger. Sie hofft nun, „dass man ihn endlich ermittelt hat und dass man ihm seiner gerechten Strafe zuführt.“
