Claudia Ruf (†11) 1996 missbraucht und getötet
Bewegung in 23 Jahre altem Mordfall

1996 geschah im nordrhein-westfälischen Grevenbroich ein schrecklicher Mord. Damals wurde die elfjährige Claudia Ruf beim Gassigehen entführt, anschließend missbraucht und ermordet. Ihre Leiche wurde im 70 Kilometer entfernen Euskirchen gefunden. 23 Jahre später könnte der Kindermord doch noch aufgeklärt werden.
"Es gibt einen neuen Ermittlungsansatz"

Am Freitag wollen die Behörden über neue Ermittlungsansätze berichten, heißt es in einer Mitteilung. Mordermittler der Polizei in Bonn und Neuss, Spezialisten des Landeskriminalamtes NRW sowie der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach seien damit befasst, den Fall doch noch aufzuklären.
"Es gibt einen neuen Ermittlungsansatz", hatte der Chef des Landeskriminalamts, Frank Hoever, bereits vor fast einem Jahr verraten. Aus taktischen Gründen konnte der Ansatz damals noch nicht näher erläutert werden. Ein DNA-Test mit Speichelproben von 350 Männern war 2010 erfolglos geblieben. Ein weiterer Massen-Gen-Test fand 2018 statt.
Handelt es sich um einen Serienmörder?
Die Schülerin war von einem Unbekannten entführt worden, als sie mit dem Hund eines Nachbarn unterwegs war. Der Täter hatte das Kind vergewaltigt, gefesselt, erdrosselt, die Leiche mit Benzin übergossen und angezündet.
Die Ermittler schlossen bislang nicht aus, dass es sich bei ihrem Mörder um einen Serientäter handelt. Wenige Kilometer entfernt war in Düsseldorf drei Monate zuvor die achtjährige Deborah S. verschwunden. Auch in Siegen verschwand ein Mädchen.
Profiler des LKA im Einsatz
Profiler des LKA, sogenannte Fallanalytiker, hatten die Ermittlungen gemeinsam mit den Ermittlern vor Ort wieder ins Rollen gebracht. Im Landeskriminalamt werden mit Hilfe einer Datenbank über 1.100 ungeklärte Mordfälle, sogenannten "Cold Cases", systematisch auf noch nicht ausgeschöpfte Ermittlungsansätze überprüft.