Für Verschwörungstheorien missbraucht

Wirbel um alten Corona-Artikel mit Virologe Christian Drosten

ARCHIV - 23.01.2020, Berlin: Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie an der Charité in Berlin, steht im Institut für Virologie an der Charité Berlin Mitte, in dem Untersuchungen zum Coronavirus laufen. (zu dpa "Mehr Wissenschaftler in
Christian Drosten gilt als führender Experte, wenn es um das Coronavirus geht.
cgt jai sab, dpa, Christophe Gateau

Wichtiger Unterschied zwischen Viren

Im Internet sorgt ein Artikel zum Coronavirus aus dem Mai 2013 für Aufregung. In dem RTL-Artikel ordnet Virologe Christian Drosten das Coronavirus ein und sagt, für Deutschland gehe von dem Virus keine große Gefahr aus. Wichtig ist aber: Drosten spricht vom damals kursierenden MERS-Virus, das hauptsächlich die arabische Halbinsel betraf.

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MERS-CoV ist nicht SARS-CoV-2

In dem Artikel "Tödliches Corona-Virus: Gefahr für Menschen in Deutschland extrem gering" vom 30. Mai 2013 ordnet Virologe Christian Drosten das Virus ein. Dabei handelt es sich um das "Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus" (MERS-CoV), das zwar ebenfalls zur Familie der Coronaviren gehört, allerdings nicht das gleiche Virus ist, mit dem wir es aktuell zu tun haben.

Das Robert-Koch-Institut meldet auf seiner Website 2.494 bestätigte Labor-Fälle des MERS-Erregers (Stand November 2019). Mit den aktuellen Zahlen des neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) ist das also nicht zu vergleichen.

Verschwörungstheorien und Fake News erkennen

Bei der dichten Informationslage zum Coronavirus, fällt es auf den unterschiedlichen Kanälen, über die uns Nachrichten erreichen, zu erkennen, welche tatsächlich stimmen. Dafür sollte man die folgende Checkliste durchgehen und der Nachricht nur vertrauen, wenn alle Fragen mit einem klaren "Ja" beantwortet werden können:

  • Kenne ich die Quelle?
  • Vertraue ich dieser Quelle?
  • Wurde der Artikel aktuell veröffentlicht und passt der Inhalt zu aktuellen Nachrichtenlage?
  • Haben auch andere Medien oder öffentliche Einrichtungen darüber berichtet?
  • Lässt sich die Ursprungsquelle (Zitat, Studie, Pressekonferenz, etc.) erkennen und finden?
  • Ist der Text oder die Nachricht verständlich und journalistisch aufgebaut?

Auch der Messenger-Dienst Whatsapp hat mittlerweile auf das Problem der Falschinformation, die sich über die Chats schnell verbreiten, reagiert. Wie die Sicherheitsmaßnahmen von Whatsapp konkret aussehen, können Sie hier nachlesen.

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NEUE FOLGE: RTL.de-Doku "Stunde Null - Wettlauf mit dem Virus: Wie besiegen wir Corona?"

Im zweiten Teil der RTL.de-Doku "Stunde Null - Wettlauf mit dem Virus" stellen wir die Frage: Wie besiegen wir Corona? Dafür gleichen die Autoren die verschiedenen Maßnahmen einzelner Länder rund um den Globus mit den aktuellen Empfehlungen von Forschern ab.