Infizierter Angestellter wird im Netz gefeiertChefin zwingt Mitarbeiter mit Corona zur Arbeit - dann folgt die Rache
Wer Corona-positiv ist, gehört nicht auf die Arbeit. Wer symptomatisch erkrankt ist, schon mal gar nicht. Diese Grundregel scheint die Leiterin einer Tankstelle in den Vereinigten Staaten nicht so eng zu sehen. Sie beordert ihren nach wie vor kranken Angestellten zurück zur Arbeit – doch der weiß sich zu helfen. In den Sozialen Medien bekommt er nun viel Applaus für seine Aktion, die Sie sich im Video ansehen können.
Zettel an der Tür: "Ich habe Covid"
„Ich habe Covid, aber das Management sagt, das ist schon okay“, steht auf einem Zettel, den Eric an die Tür der Tankstelle geklebt hat. Im Video zeigt er sich mit Maske, macht erst ein Peace-Zeichen und hält dann den ausgestreckten Mittelfinger in die Kamera. Dem 40-Jährigen ist anzusehen, dass es ihm noch nicht so richtig gut geht.
In einem weiteren Video erzählt er die ganze Geschichte: Es begann an einem Freitag. Er fühlte sich erschöpft und müde, ging trotzdem zur Arbeit. Am folgenden Samstag ging es ihm deutlich schlechter: Husten, hohes Fieber – er hatte sich Covid eingefangen. Obwohl sich Eric kaum bewegen konnte, verlangte seine Chefin von ihm ein Attest vom Arzt. Direkt am nächsten Tag bekommt er eine Krankschreibung. Seine Chefin ruft ihn jeden Tag an, fragt, ob es ihm besser geht. Doch nicht, weil sie um ihn besorgt ist: Sie will wissen, wann er denn endlich wieder zur Arbeit komme.
Nach fünf Tagen immer noch Symptome
Auch fünf Tage später geht es Eric noch nicht gut. Er testet sich wieder, immer noch positiv, immer noch mit Symptomen. Er ruft wieder bei seiner Chefin an. Eine halbe Stunde später der Rückruf: Sie habe mit dem Regionalmanager gesprochen. Eric solle doch bitte wieder zur Arbeit kommen. Das CDC (ähnlich dem deutschen Gesundheitsamt) sage doch, dass man – geimpft und geboostert – nach fünf Tagen nicht mehr in Quarantäne muss. Auf Erics Hinweis, dass dies nur gelte, wenn man ohne Medikamente symptomfrei ist, geht die Chefin nicht ein. Er muss wieder zurück auf die Arbeit. Es sei schließlich niemand da, der seine Schichten übernehme.
Krankschreibungen nicht denselben Stellenwert
Die Kommentare unter beiden Videos zeigen großes Verständnis für Eric – und besonders der Zettel an der Tür hat viele sehr gefreut: „Als Eltern eines Kleinkindes halte ich diese Information für sehr wertvoll“, „Als Mutter eines Kindes, dass Chemotherapie bekommt, bedanke ich mich für die Warnung und „Menschen denken wirklich nicht darüber nach, dass sie Leben gefährden.“
In den USA ist es nicht unüblich, dass Menschen krank auf der Arbeit erscheinen. In den USA gibt es kein Gesetz zur Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Wer krank wird – ob mit oder ohne Krankschreibung – bekommt oft kein Geld. Die Arbeitgeber können selbst entscheiden, ob sie zahlen oder nicht. Und selbst wenn sie zahlen: Oft wird das Geld nur für sieben Tage gezahlt. Ist ein Arbeitnehmer länger krank, kann das schnell ins Geld gehen. (eon)