Die Kälte-Checkliste
Der Winter naht! Bei diesen Auto-Fehlern droht ein Bußgeld

Wer sein Auto nicht winterfest macht, kann Probleme im Straßenverkehr bekommen. Und das wird dann richtig teuer! Worauf Sie bei Ihrem Auto achten müssen und bei welchen Verstößen ordentliche Bußgelder drohen und Sie sogar einen Punkt kassieren, erklären wir Ihnen hier.
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Das kann teuer werden! Besitzer von nicht-winterfesten Autos zahlen ordentlich drauf
Wer sein Auto nicht winterfest macht und dabei erwischt wird, zahlt ordentlich drauf! Denn auch zur eisigen Jahreszeit gelten besondere Regeln für das Fahrzeug. Zwar gibt es zum Beispiel in Deutschland keine generelle Winterreifenpflicht, dennoch eine situative: Bei Eis und Schnee muss für eine entsprechende Bereifung gesorgt sein, andernfalls drohen laut ADAC ein Bußgeld und ein Punkt in Flensburg. Autofahrer können hier mit einem Bußgeld in Höhe von 60 Euro rechnen. Werden bei der Fahrt andere Fahrer zusätzlich behindert, erhöht sich die Summe auf 80 Euro. Bei einer Gefährdung sind es satte 100 Euro und passiert wegen der falschen Reifen obendrein noch ein Unfall, gibt es nochmal 20 Euro on top! Fakt ist auch: Bei jedem Verstoß mit fehlenden Winterreifen gibt es einen Punkt in Flensburg, die Auflistung hierzu finden Sie im aktuellen Bußgeldkatalog.
Aber nicht nur das, auch bei „harmloseren“ Verstößen, wie das Auto im Winter warmlaufen zu lassen, zahlen Sie eine ärgerliche Geldstrafe – in diesem Fall 80 Euro. Auch Fahrer mit schneebedeckten Autos und Kennzeichen und nicht freigekratzter Frontscheibe werden nicht verschont und müssen mit Extrakosten rechnen.
Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte sein Auto also nochmal genauestens unter die Lupe nehmen und auch im Straßenverkehr darauf achten, dass das Auto entsprechend winterfest ist. Hier sollte vorwiegend die eigene Sicherheit und die anderer im Vordergrund stehen.
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Checkliste: Winterfestes Auto - das sollten Sie für den Winter beachten
Um sicher durch die kalte Jahreszeit zu kommen, überprüfen Sie folgendes an Ihrem Fahrzeug:
Türdichtung richtig pflegen
Damit die Türdichtungen nicht am Türrahmen festkleben, sollten sie nach der Fahrt durch die Waschanlage abgetrocknet und mit einem Gummipflegestift behandelt werden. Weil so ein Gummi geschmeidig bleibt, lassen sich die Türen auch bei starkem Frost noch problemlos öffnen. Eine eingefrorene Tür mit Gewalt auf bekommen zu wollen, ist dagegen keine gute Idee: Wird die eingefrorene Dichtung losgerissen, kann sie beschädigt werden. Auch hier rät der ADAC von der Benutzung von Hirschtalg oder Vaseline ab. Alternativ könnte ein Türschlossenteiser helfen.
Zu Winterreifen wechseln
Winterreifen mit unter vier Millimeter Profiltiefe sind gesetzlich zulässig, allerdings laut dem ADAC für den Wintereinsatz nicht mehr sicher genug. Wer nachschauen möchte, ob sein Fahrzeug Winterreifen drauf hat, der erkennt diese anhand des Alpine-Symbols – ein Bergpiktogramm mit Schneeflocke. Auch gibt der ADAC an, dass Reifen mit M+S Kennzeichnung bis zum 30. September 2024 noch als wintertauglich gelten, wenn sie bis zum 31. Dezember 2017 hergestellt worden sind. Wichtig ist auch, das Winterreifen zwar nur situationsbedingt Pflicht sind, jedoch bei schweren Wetterbedingungen mit Eis, Schnee und Matsch notwendig werden. Wenn der Halter dann keine an seinem Fahrzeug hat, wird das mit einem Bußgeld geahndet.
Innenraum lüften nicht vergessen
Blöd, wenn man nicht nur außen, sondern auch innen Eis kratzen muss. Das lässt sich aber vermeiden, wenn der Fahrzeuginnenraum regelmäßig gelüftet wird. Dadurch wird Luftfeuchtigkeit hinausbefördert, die sich sonst an den Scheiben niederschlägt und gefriert. Die Scheiben sollten auch regelmäßig geputzt werden, denn verschmutzte Scheiben beschlagen schneller als saubere.
Die Alternative für von innen beschlagene Scheiben sind Heizlüfter für den Autoinnenraum. Hier ist laut ADAC jedoch Vorsicht geboten: Es muss sich um spezielle Geräte handeln, da für den Haushalt bestimmte Heizlüfter bei einem Einsatz im Auto zu Fahrzeugbränden führen können.
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Auf die richtige Menge Frostschutzmittel im Kühlwasser achten
Einfrierendes Kühlwasser würde im Auto Schäden am Motor und seinen Anbauteilen verursachen. Deshalb ist durch die Beimischung von Frostschutzmitteln der Gefrierpunkt des Wassers herabgesetzt. Als Faustregel gilt, dass das Kühlwasser mindestens bis minus 25 Grad frostsicher sein sollte. Bei der Verwendung ist streng auf die Angaben des Motorherstellers zu achten: Falsche Frostschutzmittel können nämlich ebenfalls Schaden am Motor verursachen. Auch verringert eine zu große Menge Frostschutzmittel im Kühlwasser die Kühlwirkung.
Unser Tipp: Lassen Sie den Zustand Ihres Kühlwassers jedes Jahr vor Wintereinbruch kontrollieren. Der ADAC gibt hier ebenfalls den Hinweis, dass eine Überprüfung mit einem kleinen Prüfgerät an der Tankstelle oder in der Werkstatt möglich sei.
Alles im Blick haben mit dem richtigen Wischwasser
Die Scheibenwaschanlage funktioniert bei Minusgraden nur dann problemlos, wenn rechtzeitig Frostschutz beigemischt wird. Auf den Flaschen steht die Dosierungsanleitung. Wird zu wenig Mittel beigemischt, kann der Vorratsbehälter einfrieren. Außerdem ist dann die Reinigungswirkung nicht ausreichend: Nur die Frostschutzsubstanz wird gut mit Salzablagerungen auf der Scheibe fertig.
Vorsicht: Viele schwören auf Wischwasser „Marke Eigenbau“, bestehend aus Spülmittel und Spiritus. Da die Reinigungsleistung solcher Mixturen unzureichend ist und außerdem Schäden an Kunststoff- und Gummiteilen drohen, rät der ADAC, nur namhafte Produkte zu verwenden.
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Die Batterie schonen
Der Motor springt nach einer klirrenden Frostnacht nur dann problemlos an, wenn die Startbatterie noch genügend Saft hat. Quält sich der Anlasser sollte der Ladestand der Batterie kontrolliert werden. Falls nötig dann ans Ladegerät klemmen. Um den Energiespeicher zu schonen, sollte man die Tortur Kurzstrecke möglichst meiden. Auf Fahrten unter zehn Kilometer wird die Batterie im Winter praktisch nie voll. Stop&Go-Verkehr und Ampelstopps mit viel Leerlaufbetrieb verstärken diesen negativen Effekt noch. Der Batterie zuliebe auch die kleinen Energiefresser stets im Blick haben – zum Beispiel heizbare Heckscheibe, Sitzheizung und Gebläse.
Unser Tipp bei alten Batterien: Haben Sie für den Notfall in der kalten Jahreszeit am besten immer ein Starthilfekabel im Auto. Eine Autobatterie ist aber ein Verschleißteil. Nach vier bis fünf Jahren kann sie ihren Geist aufgeben. Statt sich mit einem schwächelnden Akku quälen, wird dann besser ein neuer angeschafft. Woran Sie erkennen, dass Ihre Batterie nicht mehr zu gebrauchen ist, lesen Sie hier. (mge)
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