Ärger um das stille Örtchen in Braunschweig

Hier dürfen nur Männer kostenlos Pipi machen

Eine Toilettenanlage im Braunschweiger Partyviertel rund um die Südstraße macht der Stadt Braunschweig Ärger. Der Grund: Wenn bei Männern die Blase drückt, können sie hier gratis pinkeln, Frauen müssen fürs gleiche Geschäft 20 Cent bezahlen. Wie die Braunschweigerinnen darauf reagieren und was die Männer dazu sagen, sehen Sie im Video.

Beschwerden von Braunschweigerinnen bei der Stadt

Marion Lenz ist die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Braunschweig. Sie hat die Kritik mittlerweile erreicht. Für sie ist die Gleichbehandlung von Mann und Frau natürlich ein dringendes Bedürfnis: „Es gab viele Beschwerden von Frauen, die gesagt haben: Das ist unfair! Wieso müssen wir zahlen und die Männer haben dieses Angebot umsonst? Die Frauen haben dann gesagt, laßt doch die Männer auch bezahlen.“ Aber laut der Gleichstellungsbeauftragen gibt es da eine andere Problematik: „Wenn wir die Männer auch bezahlen lassen, rechnen wir damit, dass wir das Problem der Wildpinkler nicht in den Griff kriegen. Als Gleichstellungsbeauftragte hab ich gesagt, wir haben ein echtes Dilemma, wir suchen nach einer Lösung“. Und die soll es jetzt geben.

Die Lösung: Unisex-Urinal?

Die Stadt Braunschweig hat sich mit dem Pinkel-Problem befasst und eine Lösung gefunden, sagt Marion Lenz. Die Stadt will Unisex-Urinale bauen zum Stehen. Und die sollen auch für Frauen kostenlos sein. „Frauen kennen das Problem auf öffentlichen Toiletten, dass sich die meisten nicht hinsetzen. Wir haben so eine Art Skihaltung, in leichter Hocke und dann hängt man so über der Schüssel und versucht zu zielen und das ist das große Problem.“ Und genau das sollen die Unisex-Urinale laut Gleichstellungsbeauftragter lösen: „Die sind nach vorne länglich und die hat man dann eher zwischen den Beinen und dann kann man leichter zielen.“ Außerdem sollen die stillen Örtchen für Frauen abschließbar sein. Ab Spätherbst sollen die Unisex-Pissoire das Pipi-Problem lösen. (cgo)