Tötete er Beatrix G.?

Bluttat im Blumenladen in Lichtenfels: Polizei nimmt 17-jährigen Tatverdächtigen fest

13.03.2023, Bayern, Lichtenfels: Ein Mitarbeiter der Spurensicherung geht in den abgesperrten Bereich vor dem Blumengeschäft, in dem am Freitagabend eine leblose Frau aufgefunden wurde. Spaziergänger hatten die tote 50-Jährige in dem Blumenladen in d
In Lichtenfels wurde Anfang März eine Mitarbeiterin in Blumenladen getötet (Archivbild)
htf, dpa, Daniel Vogl

von Michaela Johannsen und Johanna Grewer

Nach dem gewaltsamen Tod einer Mitarbeiterin eines Blumenladens in Lichtenfels (Bayern) hat die Polizei einen Tatverdächtigen gefasst. Der 17 Jahre alte Jugendliche wurde am Freitag (24. März) festgenommen, am Samstag erging Haftbefehl gegen ihn, wie das Polizeipräsidium Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Coburg mitteilten. „Ganz Lichtenfels ist erleichtert“, sagte eine gute Freundin des Opfers im Gespräch mit RTL. „Wir hatten alle große Angst.“

17-Jähriger soll Beatrix G. im Blumenladen getötet haben

Der Teenager steht unter dringendem Verdacht, am 10. März die 50 Jahre alte Frau in dem Geschäft in der Lichtenfelser Innenstadt angegriffen und getötet zu haben. Bei dem Opfer soll es sich nach RTL-Recherchen um die 50-jährige Mutter Beatrix G. handeln, die in dem Blumenladen gearbeitet hat.

Passanten hatten die leblose Blumenverkäuferin im Laden entdeckt und die Polizei gerufen. Sie waren stutzig geworden, dass das Geschäft um 21 Uhr noch immer geöffnet schien. Vor der Tür standen Pflanzen, die Tür war unverschlossen. Im Laden machten sie dann die schlimme Entdeckung: Beatrix G. lag tot am Boden.

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Mitarbeiterin in Blumenladen getötet
Nach der Bluttat in einem Blumenladen in Lichtenfels hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen.
htf, dpa, Daniel Vogl

Freundin der toten Beatrix G.: "Trauer ist riesengroß"

„Es gibt keine Worte, die beschreiben können, was für ein herzensguter Mensch Trixi war“, sagt die Freundin der Toten. Die 50-Jährige sei einer Frau gewesen, die mitten im Leben stand und immer für andere da gewesen sei. Ihr Tod sei ein schrecklicher Verlust, so die Freundin.

Beatrix G. wurde nach RTL-Informationen auf Wunsch ihrer Angehörigen am Freitag (24. März) im engsten Familienkreis bestattet. Am gleichen Tag nahm die Polizei den Tatverdächtigen fest.

Polizeieinsatz in Lichtenfels
Mehrere Einsatzkräfte der Polizei gehen das Gebiet um das Blumengeschäft ab, in dem am Freitagabend eine leblose Frau aufgefunden wurde. Foto: Daniel Vogl/dpa
dpa, Daniel Vogl
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Verdacht erhärtet sich: Haftrichter schickt Teenager in U-Haft

Laut Obduktion starb die 50-Jährige durch Gewalteinwirkung. Einzelheiten zu ihren Verletzungen oder zur genauen Todesursache wollten die Ermittler nicht bekannt geben, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Die Beamten werteten seit der Tatnacht zahlreiche Hinweise aus. Ob einer davon zu der Festnahme des 17-Jährigen führte, ließ ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken offen. Der Jugendliche sei im Rahmen der Ermittlungen in den Fokus der Soko „Blume“ gerückt, heiß es lediglich.

Der 17-Jährige sei deutscher Staatsbürger und wurde am Freitagmittag in Lichtenfels von der Polizei aufgespürt und vorläufig festgenommen. Weil sich der Verdacht erhärtet habe, wurde er daraufhin einem Haftrichter vorgeführt, der entschied, dass der Teenager in Untersuchungshaft muss. Weitere Details wollte die Polizei zum Schutz des minderjährigen Verdächtigen vorerst nicht öffentlich machen.

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In Lichtenfels gehen viele Gerüchte zu dem 17-Jährigen um

Die Freundin des Opfers, erzählte im Gespräch mit RTL aber, dass im Ort Gerüchte umgehen, dass der Jugendliche auf ein Gymnasium in Lichtenfels gehen soll und dort auch von der Polizei festgenommen worden sein soll. Angeblich soll eine Überwachungskamera gefilmt haben, wie er mit einem Fahrrad zum Tatort gekommen und später wieder weggefahren sei. Das soll den Teenager überführt haben. Von der Polizei wurden diese Informationen bisher allerdings nicht bestätigt.

Die inzwischen 40-köpfige Sonderkommission der Coburger Polizei ermittelt in dem Fall weiter auf Hochtouren. Mehrere wichtige Zeugen hätten sich inzwischen bei den Behörden gemeldet und zu dem Fall geäußert, so die Polizei.

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