Weil er den Menschen zu nahe kam

Zutraulicher Fuchs mitten im Kurbad Binz erschossen

Ein Jäger musste das Tier erlegen.
Ein Fuchs sorgte für Aufsehen auf der Promenade des Ostseebades Binz.
privat

Aufgeregte Anrufe am vergangenen Samstag beim Polizeipräsidium Neubrandenburg und dem Polizeirevier Sassnitz: Ein Fuchs sei auf der Strandpromenade in Binz auf Rügen unterwegs. Das Tier suche ganz offensichtlich die Nähe und den Kontakt zu den Spaziergängern im beschaulichen Ostseebad.

Artuntypisches Verhalten

Der Fuchs sei den Menschen gegenüber sehr zutraulich, ging auf sie zu und suchte ihre Nähe. Dieses Vertrauen wurde dem Tier zum Verhängnis. Die eingesetzten Polizisten vor Ort versuchten so gut es ging, den Fuchs zu isolieren und ihn von den Passanten fernzuhalten. Ein Jäger wurde hinzugezogen. Doch auch dieser konnte sich das ungewöhnliche Verhalten des Fuchses nicht erklären. Eine zwischenzeitliche Meldung, der Fuchs habe Passanten gebissen, wurde nicht bestätigt. Dennoch erlegte der Jäger das Tier.

Warum musste der Fuchs sterben?

Laut Polizei handelte es sich in diesem Fall um einen „Vorgang der Gefahrenabwehr“. Das bedeutet, dass zunächst die Ämter zuständig sind und die Polizei lediglich nachrangig. Amt und Polizeibeamte zogen einen fachkundigen Jäger zu Rate. Dieser entschied, den Fuchs zu erschießen. Dabei spielten sowohl Überlegungen zu möglichen krankheitsbedingten Wesensveränderungen bei dem Fuchs eine Rolle, als auch die Möglichkeit, dass der Fuchs als Wildtier durch Menschen angefüttert wurde und deshalb artuntypisch sehr zutraulich Menschen gegenüber wurde. In beiden Fällen konnte eine Gefahr für die Passanten nicht ausgeschlossen werden.

Auch den Fuchs in einen nahegelegenen Wald oder Wiesen zu bringen, sei keine Option gewesen. Denn Füchse seien „reviertreu“. Das heißt, der Fuchs wäre sehr wahrscheinlich wiedergekommen und die Gefahr bestünde weiter.

Ob der Fuchs möglicherweise krank war, wird zur Zeit noch untersucht. Ergebnisse soll es im Lauf der Woche geben. (psc)