Nach tödlichem Angriff in Italien
Bergsteiger-Ikone Reinhold Messner fordert: Erschießt die Hälfte der Bären!

Bergsteigen und die Natur – diese Elemente sind eigentlich unzertrennlich. Umso schockierender die Aussage von Bergsteig-Legende Reinhold Messner: Er würde die Hälfte der Bären erschießen! Zur italienische Zeitung „La Stampa“ sagt er: „Bären und Wölfe sind ein Problem, sie zu töten sollte kein Tabu sein!“ Hintergrund ist der tödliche Bären-Angriff auf Andrea Papi (26) in Norditalien. Mittlerweile ist die Bärin, die den Jogger zerfleischte, zum Abschuss freigegeben – doch das reicht Messner nicht.
Er liebt die Berge – und will sie jetzt vor den Bären schützen!
„Man kann nicht länger warten, man muss handeln“, sagt Messner. Bären und Wölfe könnten nicht gekeult werden, aber die Bären hätten die Wälder übervölkert. Die Lösung des 78-Jährigen: „Sie müssen halbiert werden. Das Töten von Bären ist die halbe Lösung.“
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Laut dem Extremsportler sei in den Bergen in Südtirol einfach nicht genug Platz für Bär UND Mensch: „Im Trentino kann man nicht 100 oder mehr Braunbären haben. Eigentlich war geplant, die Hälfte davon zu erhalten.“ Es seien einfach zu viele – die Zahl müsse halbiert werden. „Und dann brauchen wir eine klare Gesetzgebung, die Mensch und Tier respektiert.“
Hintergrund: Bären-Angriff auf Jogger im italienischen Trient
Am Donnerstagmorgen (6. April) wurde die Leiche von Andrea Papi in der Gemeinde Caldes in Norditalien entdeckt. Nahe eines Forstweges fand man den leblosen Körper des Mannes, der zum Joggen aufgebrochen war und dann nicht zurückkehrte. Aufgrund schwerer Bisswunden und Kratzer lag der Verdacht nahe: Andrea Papi wurde Opfer eines Bärenangriffs! Die Autopsie brachte dann die traurige Gewissheit – der 26-Jährige starb durch die Klauen eines Wildtieres.
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In dem Wiederansiedelungsprogramm der Trentiner Landesregierung, das vor rund 25 Jahren begann, waren Medienberichten zufolge ursprünglich 50 Bären vorgesehen. Mittlerweile leben aber zwischen 100 und 120 Bären auf einem 1.500 Quadratkilometer großen Gebiet. Das entspricht nur einem Viertel der gesamten Provinz.
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Auch Deutschland ist besorgt, denn die bayrischen Alpen liegen nur knapp 120 Kilometer von der Provinz Trient entfernt. Der Angriffsbär aus der Gemeinde von Val di Sole stammt aus derselben Population im Trentino, aus der in den vergangenen Jahren immer wieder Problemtiere nach Bayern einwanderten. Jetzt steht fest: Die Bisse an der Leiche stammen von der Bärin „Gaia“, das ist ausgerechnet die Schwester des 2006 in Bayern erschossenen Problembären Bruno. (xas)