Bürgermeister denkt, es handle sich um „Terrorakte“

Wegen Sexualkundeunterricht: Brennende Schulen und Eskalation in Belgien

Schule in Charleroi
Eine vom Feuer gezeichnete Schule in Charleroi. Insgesamt sind schon sechs Schulen der Region Wallonien betroffen.
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Wer steckt hinter den Anschlägen auf die Schulen?

In der Region Wallonien in Belgien kommt es zu einer Serie von Bränden. Sechs Schulen sind betroffen. Die belgischen Behörden gehen davon aus, dass die Brandanschläge in Zusammhang mit den Protesten gegen das Sexualkundeprogramm für Kinder stehen.

Brandanschläge auf sechs Schulen: Bürgermeister spricht von "Akt der Barbarei"

Paul Magnette
Paul Magnette, Bürgermeister von Charleroi, spricht bei den Anschlägen von "Akten der Barbarei".
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In Charleroi wurde zum sechsten Mal in dieser Woche eine Schule angezündet. Paul Magnette – Bürgermeister von Charleroi – spricht von „Akten der Barbarei“, sagt weiter: „Ich denke sogar, dass es sich dabei um Terrorakte handelt, und ich hoffe, dass die Polizei und die Justizbehörden die Täter dieser dreisten Taten schnell abfangen und vor Gericht stellen können, damit sie hart bestraft werden können“, so der Bürgermeister.

An mehreren Tatorten sind Protestzeichen gegen das Sexualkundeprojekt Evras gefunden worden, berichtet die Zeit. Islamische Gruppen, die das Programm verurteilen, haben in einer gemeinsamen Erklärung behauptet, dass es die „Hypersexualisierung“ von Kindern fördere, berichtet der Spiegel.

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Extremismus: Premierminister möchte Hilfe von Experten in Anspruch nehmen

Schule in Charleroi
Auch hier sind die Auswirkungen der Brandanschläge zu sehen.
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Bei dem Programm handelt es sich um einen vierstündigen Unterricht. Gerichtet ist es an Schüler im Alter von elf bis zwölf und 15 bis 16 Jahren. Der Unterricht soll ihnen helfen, ihr Beziehungs- und Sexualleben zu entwickeln. Obwohl das Programm schon seit Jahren existiert, soll es dieses Jahr erstmals verpflichtend sein.

Premierminister Alexander De Croo möchte nun Hilfe von Regierungsexperten für Extremismus in Anspruch nehmen. Das berichtet der Spiegel. Auch Innenministerin Annelies Verlinden spricht sich gegen die Gewalt aus: „Wir fassen unsere Schulen nicht an. Das ist eine rote Linie“, sagte sie während einer Pressekonferenz. Sie verständigte außerdem die lokalen Polizeibeamten, die Regionen, die von den Brandanschlägen betroffen sind, besser zu unterstützen. (amp)

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