Vorteile gegenüber Kinderlosen?

Sooo ungerecht! Gen Z-Influencerin wütet gegen Kollegen mit Kindern

Die TikTokerin macht ihrem Ärger Luft. Sie hat keine Kinder und fühlt sich dadurch auf der Arbeit benachteiligt.
Andra Berghoff macht ihrem Ärger Luft. Sie hat keine Kinder und fühlt sich dadurch auf der Arbeit benachteiligt.
Instagram/andraberghoff

„Ich habe das Gefühl, die Eltern im Büro haben viel mehr Freiheiten und Spielraum, die Arbeit schleifen zu lassen.“

Das sagt TikTokerin Andra Berghoff. In einem dreieinhalbminütigen Video wütet sie darüber, dass diejenigen, die Kinder haben, Vorteile gegenüber den Kinderlosen hätten. Erst kürzlich spaltete eine Kollegin mit einem Tränen-Video die Gesellschaft. Acht-Stunden-Arbeitstage und nur 30 Tage Urlaub seien einfach eine Zumutung.

RTL.de ist jetzt auch bei WhatsApp – HIER direkt ausprobieren!

Kollegen ohne Kinder dürften nie im Homeoffice arbeiten

Zunächst stellt die Amerikanerin klar: „Ich bin total der Meinung, dass wir denjenigen mit Kindern gewisse Vorzüge geben sollten.“ Das sei auch in ihrem alten Job so gewesen. Dort hätten ihre Kolleginnen und Kollegen immer aus dem Homeoffice arbeiten dürfen, wenn es irgendwelche Probleme mit den Kindern gab. „Ich unterstütze das total, das ist sehr wichtig. Das sollte überall so sein.“

Dann kommt das große ABER. Diejenigen, die keine Kinder hatten, hätten nie von zuhause aus arbeiten dürfen, so Andra. „Das einzige Mal, dass ich im Homeoffice arbeiten durfte, war, als ich richtig doll krank war, mir aber verweigert wurde, freizubekommen“, behauptet sie. Das würde hauptsächlich die jüngeren Kolleginnen und Kollegen treffen, die der Generation Z.

Denn ihre Chefin, erinnert sich die junge Frau, sei der Meinung gewesen, dass man von zuhause nicht gut und effektiv arbeiten könne. Sie warf den jungen Kolleginnen und Kollegen vor, dass sie sich dann nur einen entspannten Tag machen würden. Und dass, obwohl die Chefin selbst ständig im Homeoffice arbeitete.

Lese-Tipp: Karrierecoach verrät: DAS denkt die Gen Z über ihre Chefs

Vorwürfe an die Chefin

Andra erinnert sich an eine bestimmte Situation, die das Fass bei ihr zum Überlaufen brachte. Ihre Chefin sei wieder mal zuhause geblieben – „wegen der Kinder“. Weil die ganze Marketing-Abteilung dasselbe E-Mail-Postfach geteilt habe, soll Andra an diesem Tag eine Mail eines großen lokalen Fernsehsenders gesehen haben, der nach einem Zitat des Unternehmens gefargt habe. „Eine großartige Chance“, habe sie sich gedacht. Dadurch bekäme das Unternehmen öffentliche Aufmerksamkeit.

Andra selbst habe nicht auf diese Nachricht geantwortet, sondern sie ins persönliche Postfach ihrer Chefin gepackt, denn es sei klar gewesen, dass sie darauf antworten sollte. Und sie arbeitete ja schließlich an diesem Tag, nur eben von zuhause.

Einige Tage später, als beide im Büro gewesen seien, habe ihre Chefin sie plötzlich angepamt und gefragt, ob sie die E-Mail gesehen hätte. „Sie wurde sauer auf mich und sagte: ‘Niemand hat darauf geantwortet, wir haben eine riesige Chance verpasst.’“

Lese-Tipp: Kommentar: Generation Z nur Jammerlappen? Diese Videos machen mich wütend!

Anzeige:

Empfehlungen unserer Partner

Ihre Meinung ist uns wichtig: Stimmen Sie ab!

Die Meinungen sind gespalten

Ihr Wut-Video hat inzwischen fast 700.000 Aufrufe und tausende Kommentare.

„Ein Jahr wurde mir gesagt, ich dürfte an Halloween keinen Urlaub nehmen, weil es ein Feiertag für Menschen mit Kindern sei.“

​​​​​​​Ich habe mich geweigert, auf meinen Weihnachtsurlaub zu vezichten, damit Menschen mit Kindern freinehmen können. Sie möchten Weihnachten mit ihren Kindern verbringen? Ja, meine Mutter möchte das auch.“

Eine Userin mache es sauer, dass Eltern denken, sie hätten ein Recht auf alles. „​​​​​​​Sie erwarten, dass jeder für sie seine Pläne verschiebt, weil sie Kinder haben.“

Ich habe die letzten vier Jahre an Weihnachten gearbeitet“, berichtet eine weitere kinderlose Userin. „​​​​​​​Dieses Jahr wollte ich frei haben und musste dafür so hart kämpfen.“

Lese-Tipp: Generation Z und null Bock – Wie können Unternehmen Berufsanfänger noch begeistern?

Unternehmen sind in der Pflicht

Viele verstehen Andras Wut aber so gar nicht, versuchen der jungen Frau klarzumachen, dass sie Unrecht habe.

„Mir ging es genauso, bis ich selbst Kinder hatte und plötzlich alleinerziehende Mutter war. Ich hatte keine andere Wahl, als von zuhause aus zu arbeiten.“

„​​​​​​​Ich als Elternteil bin schon für einen kinderlosen Kollegen eingesprungen, der am Abend vorher betrunken war und deswegen nicht zur Arbeit kommen konnte. Oder entschieden hat, in den Urlaub zu fliegen.“

Und eine arbeitende Mutter schreibt: „​​​​​​​Der Stress, den ich empfinde, wenn die Kita mich am Tag anruft… aber ich revanchiere mich auch bei meinen Kollegen, die für mich einspringen.“

Das Problem, merken auch viele User an, liege vorallem beim Unternehmen und seinem Umgang mit den Angestellten.

Arbeitgeber sollten insgesamt rücksichtsvoller sein“, prangert ein User an. Es geht nicht um Eltern oder Nicht-Eltern. Das ist eine Frage des Arbeitgebers.“ Denn in vielen Unternehmen haben ALLE Kolleginnen und Kollegen das Recht auf Homeoffice. Und die freien Feiertage werden meist auch fair verteilt. (sli)