Wichtige Tipps beim Sammeln des grünen Krauts
Tödliche Verwechslungsgefahr! Wie ihr echten Bärlauch richtig erkennt
Hier kann eine vermeintlich harmlose Verwechslung lebensgefährlich werden.
Von März bis Juni sind wir große Bärlauch-Fans! Denn das leicht scharfe, nach Knoblauch riechende und frische Wildkraut ist in unzähligen Rezepten zu finden und wertet jedes Frühlingsgericht auf. Aber: Der Waldknoblauch hat einige tückische und giftige Doppelgänger, weswegen ihr vorsichtig sein solltet.
Ihr wollt auf eigene Faust Bärlauch sammeln? Dann passt auf bei folgender Pflanze
Unscheinbar wachsen die Bärlauchteppiche am Waldboden – doch selbst ungeübte Nasen riechen die knoblauchartigen Düfte zwischen den Bäumen. Erst mit der Blüte wird eindeutig, dass man es auch wirklich mit Bärlauch zu tun hat.
Die Pflanze sieht nämlich einigen anderen ganz schön ähnlich – beispielsweise dem giftigen Maiglöckchen und der hochgiftigen Herbstzeitlose. Da auch diese erst später im Frühling oder gar im Herbst blühen, fällt die Unterscheidung gerade Laien recht schwer. Doch es gibt einige Tipps, wie man die Pflanzen unterscheiden kann.
Zerreibt man die Blätter zwischen den Fingern und sie riechen nach Knoblauch, dann ist es Bärlauch. Ansonsten sollte man die Blätter sofort wegwerfen und die Hände gründlich waschen, denn die beiden anderen sind giftig. Doch auch die Riechprobe ist gefährlich, denn wenn ihr einmal den Knoblauchgeruch an den Fingern habt, kann er beim nächsten Blatt auch vom vorherigen stammen.
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Bärlauch, Maiglöckchen oder Herbstzeitlose: So unterscheiden die Pflanzen sich
Maiglöckchen blühen wie der Bärlauch erst später im Jahr und wachsen zudem an den gleichen Stellen im Wald. Der versehentliche Genuss führt zu Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Herzrhythmusstörungen.
Die Herbstzeitlose hingegen zeigt im Frühling nur ihre Blätter und blüht erst im Herbst violett, allerdings wächst sie auf Wiesen. Der Verzehr von Blättern – auch gekochten – führt nicht selten zum Tod. So erging es auch einem Paar aus Österreich, dem die Vorliebe für das Kraut zum Verhängnis wurde. Die Eheleute aus Deutsch-Wagram (Niederösterreich) starben. Daher sollten auftretende Symptome unverzüglich einem Arzt oder dem Giftnotruf mitgeteilt werden, denn Zeit ist der entscheidende Faktor.
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Auch optisch gibt es Merkmale an den Pflanzen, auf die man achten kann. Bärlauch hat ein bis zwei einzelne, elliptische Blätter mit Stiel, riecht stark nach Knoblauch und blüht später doldenförmig.
Maiglöckchen hingegen haben zwei bis drei elliptische Blätter, die aus einem Scheinstängel wachsen, sind geruchlos und die Blüten hängen später glockenartig vom Blütenstiel herab. Herbstzeitlose wiederum haben drei bis vier tulpenartige Blätter in Lanzenform und keinen Stiel.
Wer all das beachtet und mit Bedacht pflückt, darf sich anschließend über leckere Bärlauchgerichte freuen.
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Für schlechte Zeiten: Bärlauch haltbar machen
Die Bärlauch-Saison dauert etwa von Ende März bis Mitte Mai/Juni und bleibt nicht lange frisch. Wer auch darüber hinaus in den Genuss des Wildknoblauchs kommen will, sollte sich einen Vorrat anlegen, etwa in Form von Pesto, Öl oder Butter. Vor allem das Bärlauchpesto dient als wunderbare Grundlage für allerlei Rezepte.
Zutaten für ein Grundrezept für etwa fünf Einmachgläser:
ca. 1 kg Bärlauchblätter
0,5 l Pflanzenöl (Olivenöl oder Sonnenblumenöl)
150 g Cashewkerne
150 g Schafskäse
30 g grobkörniges Meersalz
So geht's: Wichtig ist es, die Bärlauchblätter sehr gründlich zu waschen, dann die Stielansätze abschneiden und Blätter in der Salatschleuder gut trocken schleudern. Cashewkerne mit einer Küchenmaschine zerkleinern und beiseite stellen. Dann die Bärlauchblätter in der Maschine nach und nach häckseln, portionsweise Öl, Salz, Schafskäse und zerkleinerte Cashewkerne hinzugeben und zu einer geschmeidigen Masse verarbeiten. Das Pesto in die Einmachgläser abfüllen, mit reichlich Öl abdecken und gut verschließen. (vdü)