Ausgangssperre für Katzen: Bis zu 50.000 Euro Strafe drohen hier bei Freigang der Stubentiger
Piept's bei denen?
Katzen-Ausgangssperre: Bis zu 50.000 Euro Strafe, wenn Sie hier ihren Stubentiger rauslassen!
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Der Sommer wird hart für Katzenhalter im baden-württembergischen Walldorf. Ihre Wohnung müssen sie über fünf Monate mit ihrem Haustier teilen – denn: Die Katzen haben eine Ausgangssperre. Was wir Menschen noch von den ersten Pandemie-Monaten kennen, steht jetzt für die Tiere an. Der Grund ist eine Verordnung der Naturschutzbehörde, die mit dem Hausarrest die vom Aussterben bedrohte Haubenlerche retten will.
Auch Katze Flori hat es erwischt. Mehr über den Katzen-Lockdown sehen Sie im Video.
Umfrage: Team Katze oder Team Vogel?
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Vom Vogeljäger zum Stubentiger - Bei Freigang wird's richtig teuer!
Katzen mögen Vögel – haben sie sogar zum Fressen gern. Und genau das ist das Problem in der Stadt Walldorf. Für den Fortbestand der Haubenlerche komme es „auf das Überleben jedes einzelnen Jungvogels“ an, teilte der Landkreis mit. Jetzt müssen die Katzen sich anders vergnügen als mit Vogeljagd – und das in den eigenen vier Wänden. Laut Allgemeinverfügung des Landratsamts dürfen Hauskatzen im südlichen Teil der Stadt bis Ende August 2022 sowie die nächsten drei Jahre jeweils von April bis August nicht mehr vor die Tür.
Laut Verordnung gilt eine „sofortige Unterbindung des Freigangs der Katze“. Halten sich die Katzenbesitzer nicht an den Hausarrest oder entwischt das Haustier, droht eine Strafe von 500 Euro. Verletzt oder tötet die Katze bei ihrem unerlaubten Freigang sogar noch eine Haubenlerche, muss das aufsichtspflichtige Frauchen oder Herrchen sogar mit bis zu 50.000 Euro Strafe rechnen.
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Tierschützer wollen für Freiheitsrecht kämpfen
Doch auch Katzen haben ein Recht auf Freiheit, sagt der Tierschutzverein Wiesloch/Walldorf. Er kündigte an, sich juristisch gegen die Allgemeinverfügung wehren zu wollen, wie die "Rhein-Neckar-Zeitung" am Mittwoch berichtete. "Bewahren Sie bitte Ruhe", richtete sich der Vereinsvorsitzende Volker Stutz dem Blatt zufolge an die Katzenhalter. "Ich versichere Ihnen, dass wir unser Bestes geben, um diese unverhältnismäßige Maßnahme zu stoppen." (gmö/dpa)