Ampel-Koalitionsverhandlungen können beginnen

Bisher war es Vorgeplänkel - jetzt geht's ans Eingemachte!

 SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP verkünden im hub27 auf dem Messegelände Berlin die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen zu einer möglichen Regierungsbildung im Rahmen einer Ampel-Koalition nach der Bundestagswahl 2021 Robert Habeck, Annalena Baerbock, Olaf Scholz, Christian Lindner, Norbert Walter-Borjans, Saskia EskenSPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP verkünden im hub27 auf dem Messegelände Berlin die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen zu einer möglichen Regierungsbildung im Rahmen einer Ampel-Koalition nach der Bundestagswahl 2021 Robert Habeck, Annalena, Berlin Berlin Deutschland Messegelände Berlin *** SPD, BÜNDNIS 90 DIE GRÜNEN and FDP announce the start of coalition negotiations at hub27 on the Berlin Exhibi
SPD, Grüne und die FDP gehen nun in Koalitionsverhandlungen. Bis Weihnachten soll möglichst eine Regierung stehen...
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Bisher war alles Vorgeplänkel. Jetzt geht es ans Eingemachte. Noch nie haben SPD, Grüne und FDP Koalitionsgespräche über die Bildung einer Bundesregierung geführt. Umso größer ist die Herausforderung, vor der sie stehen.
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Regierung soll bis Weihnachten stehen!

Jetzt geht es also los! Die Gespräche könnten noch in dieser Woche starten. Zunächst wollen sich erneut die Generalsekretäre zusammenschließen, um die Gespräche zu strukturieren. Welche Arbeitsgruppen gebildet werden, kann ein Vorzeichen für mögliche spätere Ministerien sein. Erklärtes Ziel ist eine Regierungsbildung vor Weihnachten.

SPD-Chef Norbert Walter-Borjans räumte ein, dass Vorhaben und Pläne der möglichen Ampel-Koalition noch nicht durchfinanziert sind. „Die Finanzen müssen hinterlegt werden, ganz klar“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Bei Investitionen in die Zukunft sei auch eine teilweise Finanzierung mit Krediten gerechtfertigt, „die Schuldenbremse enthält dafür durchaus Spielräume“. Dazu kämen die Möglichkeiten staatlicher Institutionen wie der Förderbanken.

Lindner: "Führen keine Debatten über Ressorts - es geht um Inhalte"

Am Freitag hatten die Parteien die Sondierungen beendet und ein Ergebnispapier vorgestellt. Danach soll es keine Steuererhöhungen geben und die Schuldenbremse eingehalten werden. Der gesetzliche Mindestlohn soll auf 12 Euro pro Stunde steigen. Beim Klimaschutz sind unter anderem ein beschleunigter Ausbau der erneuerbaren Energien und ein Kohleausstieg im Idealfall schon bis 2030 geplant.

Als letzte der drei Parteien hatte am Montag die FDP dem Sondierungsergebnis zugestimmt und für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen votiert. Dabei wird es in den kommenden Wochen auch um den Zuschnitt und die Besetzung der Ministerien gehen. Sehen Sie dazu ein Interview mit Christian Lindner im Video. Er betont, dass es zunächst um Inhalte gehen soll – und nicht um Posten oder Ressorts.

Vor allem um das Finanzministerium bahnt sich eine Auseinandersetzung zwischen Grünen und FDP an. FDP-Chef Christian Lindner hat bereits sein Interesse signalisiert, Grünen-Co-Chef Robert Habeck reagierte verärgert. Allerdings sollen zunächst die inhaltlichen Vorhaben des Koalitionsvertrags festgelegt werden.

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Claudia Roth erwartet harte inhaltliche Auseinandersetzungen

 BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - Kleiner Parteitag - Außerordentlicher Länderrat in Berlin zur Entscheidung über die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen im Rahmen einer geplanten Ampelkoaltion bestehend aus SPD, FDP und Grüne - Claudia RothBÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - Kleiner Parteitag - Außerordentlicher Länderrat in Berlin zur Entscheidung über die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen im Rahmen einer geplanten Ampelkoaltion bestehend aus SPD, FDP und Grüne - Claudia Roth, Berlin Berlin Deutschland WECC, Westhafenstraße 1 *** BÜNDNIS 90 DIE GRÜNEN Small Party Congress Extraordinary State Council in Berlin to decide on the start of coalition negotiations within the framework of a planned traffic light coalition consisting of SPD, FDP and G
Claudia Roth (Die Grünen)
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Die Grünen-Politikerin Claudia Roth erwartet harte inhaltliche Auseinandersetzungen. „Natürlich werden die nächsten Wochen in dem Ringen um eine zukunftsverantwortliche Politik intensiv, anstrengend und auch schwierig sein“, sagte Roth, die dem Verhandlungsteam ihrer Partei angehört, der „Augsburger Allgemeinen“. „Erst einmal verhandeln wir jetzt über die Inhalte, die Ressortaufteilung folgt zum Schluss.“

Roth betonte, bisher hätten die potenziellen Regierungspartner weder über die Besetzung von Ministerien noch über den Zuschnitt von Ressorts geredet. Forderungen der FDP-Politiker Marco Buschmann und Wolfgang Kubicki, das Finanzministerium an Lindner zu vergeben, wies sie als unpassend zurück. „Das ist eine Dissonanz, die den Sound, der bisher wirklich gut war, stört“, sagte Roth. „Solche Töne braucht es eigentlich nicht und sie machen es auch nicht einfacher.“ (dpa/eku)