Nachbar filmte die Bluttat in HamburgAmoklauf mit mehreren Toten bei Zeugen Jehovas - Video zeigt mutmaßlichen Schützen
Was für ein Schock! Am späten Donnerstagabend fielen plötzlich Schüsse bei einer Veranstaltung der Zeugen Jehovas in Hamburg. Später wird das Ausmaß des Grauens klar: Mindestens acht Menschen sind nach Polizeiangaben vom Freitagmorgen tot, weitere sollen verletzt sein. Ein Augenzeuge filmt den mutmaßlichen Täter im Gebäude, dann hört man es immer wieder knallen – im Video.
Nachbar filmte die Amoktat in Hamburg mit seinem Smartphone

Gregor Miebach hat die schrecklichen Szenen gefilmt. Er wohnt gegenüber des sogenannten Königreichssaals, in dem der Amokläufer um sich schoss. Im Interview mit RTL sagt Miebach: „Ich habe selber erst mal gar nicht realisiert, was da gerade genau passiert.“ Und weiter: „Da habe ich das mit meinem Handy gefilmt und durch den Zoom habe ich erst festgestellt, dass da gerade jemand schießt.“
Aufnahmen zeigen auch, wie die Polizei das Gebäude um kurz nach 21 Uhr stürmt. Schwer bewaffnet betreten die Einsatzkräfte das zweistöckige Gebäude. Gregor Miebach berichtet von mindestens 25 Schüssen, die er gehört hat. Später sei dann noch einmal ein Schuss im Obergeschoss gefallen. Holger Vehren von der Polizei Hamburg: „In einem der oberen Stockwerke ist dann auch eine Person aufgefunden worden, auch tödlich verletzt. Ob es sich dabei um den Täter handelt, ist nicht klar.“ Es gebe aktuell allerdings keine Hinweise darauf, dass noch ein zweiter Täter frei herumlaufe. Nach Polizeiangaben vom Freitagmorgen ist „offenbar auch der mutmaßliche Täter“ unter den acht tödlich Verletzten.

Zeugen Jehovas bedanken sich für schnelle Hilfe bei der Polizei
Die Zeugen Jehovas sollen gerade einen Gottesdienst in dem Gebäude gefeiert haben, als es zu der Bluttat kam. Die christliche Gemeinschaft äußerte sich auf RTL-Anfrage zu der Tat, die in Sicherheitskreisen als Amoklauf eingestuft wird.
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In dem Statement heißt es: „Wir sind dankbar für die schnelle Hilfe durch Polizei und Rettungsdienste, mit denen wir uneingeschränkt zusammenarbeiten. Unser Mitgefühl und tiefste Anteilnahme gelten den Familien der Opfer sowie den traumatisierten Augenzeugen.“
Tote nach Schüssen bei Zeugen Jehovas: RTL-Reporterin vor Ort
Am Freitagmorgen ist RTL-Reporterin Anna Hohns am Tatort. Die Polizei würde die Ermittlungsarbeit dort langsam herunterfahren, berichtet sie. Der Verkehr fließe wieder. „Hinter uns im Gebäude geht jetzt erst einmal die Polizeiarbeit weiter, die Beamten konnten auch erst nach Mitternacht rein“, so Hohns.
Der Hintergrund: Zuerst musste ausgeschlossen werden, ob sich ein weiterer Täter im Gebäude befand. Bei Twitter gibt die Polizei Entwarnung: „Nach aktuellem Sachstand gehen wir von einem Täter aus.“
Außerdem habe das LKA mit einem Entschärfer nach gefährlichen Gegenständen gesucht. „Hinter uns sieht man jetzt Menschen in weißen Schutzanzügen, ich nehme an, das ist Mordkommission, Staatsanwaltschaft und Rechtsmedizin“, berichtet RTL-Reporterin Anna Hohns. (dky)