Linken-Politikerin Amira Mohamed Ali im "Frühstart"

"Ich sehe Verzweiflung in den Augen der CDU"

Im Bundestagswahlkampf warnt die CDU vor einem Linksbündnis zwischen SPD, Grüne und Linkspartei. Die Fraktionsvorsitzende der Linken, Amira Mohamed Ali, sagt dazu im RTL/ntv-Frühstart: „Ich sehe Verzweiflung in den Augen der CDU“ Die Linken-Politikerin hält eine Rot-Grün-Rote-Koalition nicht nur für realistisch, sondern auch für nötig: „Es ist albern vor einem Linksruck zu warnen. Im Gegenteil, ein Linksruck ist wünschenswert.“
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Auf die Frage, für wie realistisch sie eine Koalition aus SPD, Grünen und Linken halte, sagt Mohamed Ali: „Die Umfragen zeigen, dass das aktuell möglich ist. Aber die Frage, ob das am Ende möglich wird, hängt an den Inhalten.“ Die Fraktionschefin betont, dass die Linke aber nicht nur Mehrheitsbeschaffer sein werde.

In möglichen Koalitionsverhandlungen sei eine Kursveränderung in sozialen Themen die Bedingung, so die Linken-Politikerin. Vor allem für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müsse viel mehr gemacht werden, sagt Mohamed Ali weiter. „Die Politik der letzten Jahrzehnte hat dazu geführt, dass die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinandergegangen ist.“, so die Linken-Politikerin und sagt weiter: „Es wird Zeit, dass die Schere sich wieder schließt.“

Linke werden Haltung gegenüber der NATO wohl nicht verändern

Im aktuellen RTL/ntv-Trendbarometer liegen die Linken bei gerade einmal sechs Prozent. Die Befürchtung, dass die Linke am 26. September noch an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern könnte, hat Mohamed Ali nicht: „Das halte ich für ausgesprochen unwahrscheinlich. Unsere Wählerbasis ist sehr stabil.“

Die Haltung gegenüber der NATO wird sich bei den Linken wohl trotz Aussicht auf eine Regierungsbeteiligung nicht ändern. Mohamed Ali wirft der NATO völkerrechtswidrige Kriege vor und sagt weiter, die Linke könne die NATO nur dulden, wenn sie Russland miteinbeziehe und sich zum Friedensbündnis entwickeln würde.