"Dauer noch offen"

Wieder Verdi-Streik bei Amazon: Ab Montag bis zu 6 Standorte betroffen

ARCHIV - Streikende Mitarbeiter stehen vor der Betriebsstätte des Online-Händlers Amazon am 08.12.2014 in Leipzig (Sachsen). Mitten im Weihnachtsgeschäft rief die Gewerkschaft Verdi auch die Beschäftigten der Spätschicht in Leipzig zum Streik auf. Foto: Peter Endig/dpa (zu lsn vom 20.12.2014) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Verdi ruft auch bei Amazon in Leipzig zum Streik auf.
dpa, Peter Endig

Verdi hat seine Mitglieder wieder zu Streiks bei Amazon aufgerufen. Die Beschäftigten sollen am Montag an in Leipzig und an zwei Amazon-Standorten in Bad Hersfeld die Arbeit niederlegen. Die Mitarbeiter an den Standorten sollten an diesem Tag zusätzliche Aufgaben der Standorte im In- und Ausland übernehmen, an denen durch den Feiertag Allerheiligen in einigen Bundesländern und Nachbarländern nicht gearbeitet werde.

Amazon: Bezahlung und Zusatzleistungen „exzellent"

Ab der Nacht zum Dienstag würden dann auch weitere Beschäftigte an folgenden Amazon-Standorten in den Ausstand treten:

  • Graben

  • Koblenz

  • Rheinberg

  • Werne

Mit den Streiks wolle Verdi der Forderung Nachdruck verleihen, dass der US-Onlinehändler die Entgelterhöhungen der Tarifabschlüsse der Branche umgehend an seine Beschäftigten weitergebe.

Verdi fordere von Amazon seit inzwischen mehr als acht Jahren, die Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels per Vertrag anzuerkennen sowie einen Tarifvertrag für gute und gesunde Arbeit abzuschließen, erklärte Orhan Akman, bei Verdi verantwortlich für den Einzel- und Versandhandel. „Falls Amazon gehofft haben sollte, dass uns die Luft ausgeht, haben sich die Manager getäuscht." Die Dauer der Streiks sei noch offen, sagte ein Verdi-Sprecher auf Anfrage. Verdi hatte in dem Konflikt schon häufiger versucht, mit Streiks den Druck auf Amazon zu erhöhen.

Amazon erklärte, Bezahlung, Zusatzleistungen und Karrierechancen in dem Unternehmen seien „exzellent". Logistik-Beschäftigte erhielten seit dem Sommer höhere Löhne, teilte ein Sprecher mit. „Niemand verdient hier weniger als rechnerisch 12 Euro brutto pro Stunde plus Extras." (reuters/aze)