100 Ärzten gelingt unglaublicher Eingriff

Chirurgen weinten vor Glück! Siamesische Zwillinge nach OP-Marathon erfolgreich getrennt

Es sind unglaubliche Bilder: Bernardo und Arthur Lima, die mit verschmolzenen Gehirnen geboren wurden, konnten in Rio de Janeiro nach mehreren risikoreichen Operationen erfolgreich getrennt werden. Ein britischer Neurochirurg und zahlreiche seiner Kollegen haben die beiden getrennt, sodass sie nun ein eigenständiges Leben führen können. Die Operationen könnten die komplexesten in der Geschichte der Medizin eingehen. Vorab hatten viele Chirurgen den Eingriff gar nicht erst für möglich gehalten. Das gesamte Ärzte-Team weinte vor Glück – die spektakulären Bilder sehen Sie im Video.
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Verbundene Zwillinge in Brasilien getrennt: „Bemerkenswerte Leistung“

Die Zwillinge Bernardo und Arthur Lima kämpften sich in Rio de Janeiro unter der Leitung des Kinderchirurgen Noor ul Owase Jeelani im Great Ormond Street Hospital stundenlang durch eine Reihe von heftigen Eingriffen.

Insgesamt waren 100 Ärzte und medizinische Mitarbeiter an dem mehr als 33-stündigen Eingriff, der in sieben einzelne Operationen unterteilt wurde, beteiligt. Da die Zwillinge fast vier Jahre alt sind, sind sie auch die ältesten Kraniopagus-Zwillinge mit einem verschmolzenen Gehirn, die jemals getrennt wurden.

Als Kraniopagus-Zwillinge bezeichnet man Kinder, die durch den Hinterkopf verbunden sind, was äußerst selten vorkommt. Am Hinterkopf gibt es kaum Haut und Schädel – eine große Herausforderung für die Ärzte.

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Ärzte führten vorab Probe-OP mittels Virtual-Reality durch

„Die erfolgreiche Trennung von Bernardo und Arthur ist eine bemerkenswerte Leistung des Teams in Rio und ein fantastisches Beispiel dafür, warum die Arbeit von Gemini Untwined so wertvoll ist“, sagte er. Die Chirurgen in London und Rio de Janeiro verbrachten laut dem Online-Portal von „Daily Mirror“ Monate damit, Probe-Operationen mithilfe von Virtual-Reality-Technik durchzuführen. Die VR-Aufnahmen der Zwillinge basierten auf CT- und MRT-Scans.

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Eltern kamen vor zweieinhalb Jahren in Klinik: „Sind Teil unserer Familie im Krankenhaus geworden“

Kinderarzt Jeelani sagte gegenüber „Metro 50“: „Wir haben nicht nur den Jungen und ihrer Familie eine neue Zukunft ermöglicht, sondern auch das lokale Team mit den Fähigkeiten und dem Selbstvertrauen ausgestattet, um solche komplexen Arbeiten auch in Zukunft erfolgreich zu erledigen. Durch diesen Prozess der Teamarbeit und des weltweiten Wissensaustauschs können wir hoffen, das Ergebnis für alle Kinder und Familien, die sich in dieser schwierigen Lage befinden, zu verbessern“, so der Mediziner euphorisch.

Der Kinderarzt schilderte weiter, dass die Eltern von Bernardo und Arthur vor zweieinhalb Jahren aus ihrem Zuhause in der Region Roraima nach Rio kamen, um medizinische Hilfe zu suchen. Sie seien nach der langen Zeit „Teil unserer Familie hier im Krankenhaus geworden“, so Jeelani abschließend. (mjä/cap)