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Chirurgie

Die Chirurgie ist auf operative Eingriffe im menschlichen Körper spezialisiert. Zu den Sonderformen zählen die Herzchirurgie und die plastische Chirurgie.

Chirurgie picture alliance / NurPhoto | Riccardo Fabi

Auf operative Eingriffe in geschädigte, verletzte oder erkrankte Organe, Gefäße, Knochen und vergleichbare Körperregionen ist die Chirurgie spezialisiert. Dabei gehören auch die Diagnose, Prophylaxe und Rehabilitation zu diesem medizinischen Fachgebiet. Der Begriff Chirurg leitet sich aus dem griechischen Wort „Cheir-ourgos“ ab, was so viel wie „Handwerker“ bedeutet und auf die praktische Tätigkeit des Chirurgen hinweist. Das medizinische Gebiet Chirurgie weist selbst weitere Spezialbereiche auf wie die Herzchirurgie, die Orthopädie oder die plastische Chirurgie. Dabei gibt es heute verschiedene Behandlungsmethoden von der klassischen operativen Chirurgie bis zur minimalinvasiven Chirurgie, die auf Spezialwerkzeuge wie das Endoskop setzt.

Die Geschichte der prähistorischen und antiken Chirurgie

Schon in prähistorischer Zeit lassen sich Hinweise auf die Anwendung chirurgischer Methoden zur Heilung ausfindig machen. So gibt es archäologische Funde, die auf eine chirurgische Amputation bei einem Neandertaler vor über 50.000 Jahren hinweisen. Auch gibt es 10.000 Jahre alte Schädelfunde, die Merkmale einer chirurgischen Schädelöffnung – einer sogenannten Trepanation – aufweisen. Weiter professionalisiert wurde das Fachgebiet der Medizin in der Antike. Chirurgische Methoden in Ägypten wie die Behandlung von Unterkieferfrakturen mit Schienen sowie die Behandlung von „Schwellungen“ mit dem Messer wurden bereits in den Papyri Ebers und Edwin Smith festgehalten. „Ubi pus, ibi evacua“ – „Wo Eiter ist, dort entleere ihn.“: Dieser Satz wird Hippocrates von Kos zugeschrieben, der damit frühe chirurgische Methoden beschrieb. Auch Blasensteine und Hämorrhoiden wurden zu jener Zeit bereits chirurgisch behandelt.

Das Zeitalter der modernen Chirurgie

Größere chirurgische Eingriffe mussten jedoch auf die neuen medizinischen Methoden der Neuzeit und Gegenwart warten. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts ließen sich komplexere internistische Beschwerden meistern, darunter die Behandlung von arteriellen Blutungen. Auch die Herzchirurgie konnte erst mit den medizinischen Methoden der Moderne realisiert werden. Erst die Einführung von Anästhesie und Asepsis ermöglichte an der Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert erfolgreiche Eingriffe am Herzen. Komplexere Operationen wie die Behandlung der Herzwand waren erst in den 1950er-Jahren möglich.