Telefonanbieter setzt auf neue Technologie:

Droht jetzt Millionen Kunden das Handy-Aus?

ARCHIV - 18.01.2023, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Ein 5G-Mobilfunkmast steht auf einem Hochhaus in Düsseldorf. Chinas Außenministerium hat einen möglichen Verzicht Deutschlands auf chinesische 5G-Technik kritisiert. (zu dpa «Peking kritisiert erwogenen Verzicht Deutschlands auf 5G-Technik») Foto: Roberto Pfeil/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ein 5G-Mobilfunkmast. Sie sollen schnelles Internet gewährleisten.
rp cul axs, dpa, Roberto Pfeil

Schnelles Internet – immer und überall.

Das ist für viele Menschen in Deutschland immer noch schwer vorstellbar. Jetzt setzt O2 als erster deutscher Telekommunikationsanbieter auf reinen 5G-Mobilfunk. Das klingt zwar zunächst gut – doch was ist mit den Benutzern, deren Handys die neue Technologie gar nicht nutzen können? Droht jetzt ein „Smartphone-Blackout“?

Neue Technologie steigert Geschwindigkeit

Der Telekommunikationsanbieter O2 teilte am Montag in München mit, dass Kunden ab dem 10. Oktober im „Standalone“ surfen, auch „5G-Plus“ oder „5G SA“ genannt. Damit ist gemeint, dass sowohl bei den Antennen als auch im Kernnetz durchgängig 5G-Technologie genutzt wird - dadurch steigen die ohnehin schon hohen Geschwindigkeiten noch weiter und es wird nahezu Echtzeitkommunikation ermöglicht. Manche sprechen auch von „echtem 5G“. Bisher setzte O2 in einer Art Vorstufe zum reinen 5G auch auf 4G/LTE-Technologie im Kernnetz.

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Doch es gibt einen fetten Nachteil: Denn lange nicht alle Endgeräte unterstützen auch den Antennenstandard. Heißt das jetzt für die Nutzer, dass sie ihr Handy nicht mehr nutzen können? Nein. Denn die Antennenstandorte, die jetzt auf „Standalone“ umgestellt werden, funken vorerst weiter in der ‚normalen‘ 5G-Hybridversion. Es muss also niemand Angst haben, bald kein mobiles Internet mehr zu haben.

Konkurrenz zögert noch

Doch wozu das Ganze? „Wir können unsere Kundinnen und Kunden nachhaltig und mit hohen Datenraten vernetzen und neue digitale Anwendungen ermöglichen“, sagte der Technikchef von Telefónica Deutschland, Mallik Rao. Das 5G-Netz erreiche schon jetzt mehr als 90 Prozent der Bevölkerung, bis Ende 2025 soll es in ganz Deutschland erreichbar sein. Die Hoffnung von O2: ein „massiver Schub“ für die Digitalisierung in Deutschland.

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Die Konkurrenz ist noch nicht so weit. Bei Vodafone funken zwar schon mehr als die Hälfte der 5G-Standorte im Standalone, die Deutsche Telekom hingegen bietet Privatnutzern die Technologie gar nicht erst an. Denn laut dem Unternehmen sei der Zusatznutzen gering. Die Ladezeiten und geringe Latenz (Reaktionszeit) seien mit aktuellen Angeboten schnell genug. Technisch sei das Netz der Telekom aber ebenfalls für „5G SA“ bereit. (dpa/eon)