„Ich fühle mich wie ein Gefangener“Karriereende wegen schwerer Krankheit! Weltmeister in der Nordischen Kombination (27) hört auf

Jarl Magnus Riiber beendet nach dieser Saison seine Karriere.
Jarl Magnus Riiber muss seine Karriere beenden!
Matthias Schrader/AP/dpa

Seine chronische Erkrankung raubt ihm die Traum-Karriere!
Jarl Magnus Riiber steht an der Spitze seines Sports, führt den Gesamtweltcup in der Nordischen Kombination an. Und doch kündigt er nun, mit 27 Jahren, sein Karriereende an. Was steckt dahinter?

Jarl Magnus Riiber leidet an Morbus Crohn

Auf einer Pressekonferenz gibt der Norweger bekannt, dass er seine Laufbahn beenden muss. Riiber erzählt von zahlreichen Krankenhausaufenthalten, Trainingsausfällen und seiner schweren Darm-Erkrankung, die ihm den Spaß an seinem geliebten Sport raubt. „Bei mir wurde Morbus Crohn diagnostiziert, eine chronische Entzündungserkrankung, mit der ich für den Rest meines Lebens leben muss“, berichtet der achtmalige Weltmeister.

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„Nach vielen Jahren habe ich mich entschieden, dass dies meine letzte Saison ist“, fährt Riiber fort: „Seit September habe ich nur drei Wochen mit meiner Familie verbracht. Für eine Saison lässt sich das managen, besonders, wenn Heim-Weltmeisterschaften in Trondheim sind.“ Für weitere Jahre sei die Belastung der Krankheit zu groß.

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Jarl Magnus Riiber fühlt sich wie ein „Gefangener”

Trotz seiner gesundheitlichen Probleme führt Riiber den Gesamtweltcup, den er bereits fünfmal gewonnen hat, vor dem Deutschn Vinzenz Geiger aus Oberstdorf an. „Ich will lieber jetzt zurücktreten, wenn ich an der Spitze bin, und mich auf meine Gesundheit konzentrieren und das Leben mit meiner Familie genießen”, berichtet er. Der Norweger erklärt mit Blick auf seine Jagd nach Siegen und Medaillen: „Ich fühle mich im Moment wie ein Gefangener, und es macht mir keinen Spaß mehr.”

Norwegischer Kombinierer freut sich auf neues Kapitel

Seine Krankheit verursache Schmerzen in Sehnen und Gelenken. „Die Mannschaftsärzte und das Krankenhaus in Lillehammer haben mich exzellent unterstützt“, erklärt der Skispringer und Langläufer. Die Ärzte seien zwar optimistisch, dass er weiter seinem Sport nachgehen könne. Es bleiben aber Unsicherheiten. Medikamente würden zwar helfen, „aber eine Nebenwirkung ist ein geschwächtes Immunsystem.“

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Aus seiner Diagnose zieht Riiber, der während des digitalen Medientermins häufig lächelt und sehr aufgeräumt wirkt, auch etwas Positives. „Es ist schön zu wissen, woran es lag und die Möglichkeit zu sehen, ein neues Kapitel im Leben zu starten”, berichtet er. Er freue sich darauf, häufiger zu Hause zu sein – zunächst aber auf seine Abschiedstournee, die an diesem Wochenende mit dem prestigeträchtigen Seefeld-Triple in Österreich beginnt. Der Höhepunkt ist dann die Heim-WM Ende Februar und Anfang März.
(fkl, mit dpa)