„Immer bei dir, schöne Seele”
Ski-Star fährt erstes Rennen nach Tod ihrer Schwester (†19)

Selbst Felix Neureuther muss da ganz schön schlucken.
Vor etwa drei Wochen stand die Welt von Ski-Star Lucrezia Lorenzi (26) still. Ihre jüngere Schwester und ebenfalls Skirennfahrerin Matilde kommt bei einem Trainingsunfall ums Leben, wird nur 19 Jahre alt. An diesem Wochenende schnallte sich Lucrezia zum ersten Mal nach der Tragödie wieder die Bretter an. Mit zitternden Knien und blutendem Herzen.
Neureuther: „Das ist schon taff zu kommentieren”
„Wir werden zu zweit Ski fahren, Matilde und ich. Es wird immer so sein”, hatte Lucrezia Lorenzi schon vor dem Slalom-Weltcuprennen in Levi (Finnland) der „Gazzetta dello Sport” ihrem verstorbenem Schwesterherz eine Liebeserklärung in den Himmel geschickt. „Ich habe verstanden, dass ich nicht auf das Skifahren verzichten kann und jetzt sind da die Rennen, mit der Motivation, dass ich nicht mehr nur für mich, sondern für uns zwei fahre.”
Und am Samstag dann war es so weit. Als die Italienerin an den Start ging, war selbst Ski-Experte Felix Neureuther (40) sichtlich bewegt. „Das ist schon taff zu kommentieren. Es gibt Wichtigeres als den Skisport. Das relativiert vieles”, sagte er im BR mit brüchiger Stimme. „Toll, dass sie hier ist und mitfahren kann, das hätte ihre Schwester so gewollt.”
Matilde Lorenzi erleidet tödliches Schädel-Hirn-Trauma
Lucrezia Lorenzi selbst schrieb später in ihrer Insta-Story: „Immer bei dir, schöne Seele.” Zuvor war sie – mit ihrer Schwester im Herzen – auf Platz 44 gerast und schied im ersten Durchgang aus. Doch was bedeutet das schon im Angesicht der Tragödie, durch die sie und ihre Familie gehen musste!?
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Ende Oktober starb Matilde Lorenzi bei einem Trainingsunfall. Das Nachwuchstalent verlor die Kontrolle über ihre Skier, schlug mit dem Gesicht auf die Piste. Im Krankenhaus in Bozen erlag sie den Folgen eines Schädel-Hirn-Traumas.

Das „Comeback” ihrer älteren Schwester an diesem Wochenende war ein weiterer kleiner Schritt, den schrecklichen Verlust zu verarbeiten und das Feuer der Trauer im Schnee der Piste abzukühlen. Mögen noch viele solcher Momente folgen! (mli)